Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Maria Hammerl über die Bestrebungen der Studierenden zur Anerkennung des Polytechnikums Regensburg als Fachhochschule sowie über den Sternmarsch vor das Kultusministerium in München 1968.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Maria Hammerl, aufgenommen am 02.06.2020 in Laaber, über ihre Kindheit und Schulzeit, ihren Berufswunsch, die Ausbildung zur Bauzeichnerin ab 1963, das Studium am Polytechnikum in Regensburg ab 1967, das „Studentenleben“ in den 1960er-Jahren, die neuen Möglichkeiten für mehr Selbstbestimmung als Frau, das Arbeiten in einem von Männern dominierten Beruf, das Konsum- und Reiseverhalten in den 1960er-Jahren sowie über das Privatleben in den 1960er- und 1970er-Jahren.
Biogramm
Maria Hammerl wurde 1949 geboren und absolvierte in den 1960er-Jahren eine Lehre als Bauzeichnerin am Staatlichen Bauamt Regensburg. Anschließend begann sie ein Studium des Ingenieurwesens am Johannes-Kepler-Polytechnikum in Regensburg. Maria Hammerl war die einzige Frau in diesem Studiengang und erlebte die zunehmende Selbstbestimmung und Gleichberechtigung der Frauen in dieser Zeit. 1968 nahm sie an einem Sternmarsch verschiedener Fakultäten vor das Kultusministerium in München teil, der die Anerkennung des Polytechnikums als Fachhochschule zum Ziel hatte. 1971 schloss sie das Studium als Ingenieurin (graduiert) bzw. Diplom-Ingenieurin (FH) ab und arbeitete anschließend bei verschiedenen Firmen in Regensburg sowie beim dortigen Tiefbauamt, bevor sie sich ganz der eigenen Familie widmete.
Inhalte
Geboren 1949 – Kindheit in der Nachkriegszeit – Aufnahme hilfsbedürftiger Personen im Elternhaus – Schulischer Werdegang – Wunsch nach Übernahme des väterlichen Bauunternehmens – Beginn einer Ausbildung zur Bauzeichnerin am Staatlichen Bauamt Regensburg 1963 – Ausbildung der beiden Brüder zum Maurer im väterlichen Betrieb – Übernahme des Familienbetriebs durch den Bruder – Weg zum Ingenieurstudium – Studium mit Fachrichtung Ingenieurbau (= Tiefbau) am Polytechnikum Regensburg 1967 bis 1971 – Situation als Frau in einem von Männern dominierten Studiengang in den 1960er-Jahren – Studentenleben – Herkunft der Kommilitonen – Fächerangebot des Polytechnikums – Reaktion auf Vietnamkrieg und Ost-West-Konflikt von Seiten der Studierenden des Polytechnikums und der älteren Generation – Konsum von Fernsehen und Zeitschriften in den 1960er-Jahren – Meinung zum Leben in Wohngemeinschaften (WGs) – Persönlicher Musikgeschmack in den 1960er-Jahren – Schneidern von Hosen – Verhältnis zu den Eltern – Pille und Berufsausbildung als Wegbereiter für mehr Selbstbestimmung und Unabhängigkeit der Frauen – Sternmarsch der Polytechnika Nürnberg, Augsburg, München und Regensburg vor das Bayerische Kultusministerium in München 1968 mit dem Ziel der Anerkennung als Fachhochschulen – Auswirkungen der Gründung der Universität Regensburg 1967 auf die Stimmung in der Stadt – Studienabschluss – Berufseinstieg bei der Firma Riepl in Regensburg 1971 – Schwierigkeiten als Frau in einem von Männern dominierten Berufsfeld – Familiengründung – Beschäftigung bei der Stadt Regensburg – Entscheidung zur Einstellung der beruflichen Karriere zugunsten der beiden Kinder – Zufriedenheit mit dem Leben als Hausfrau und Mutter – Wirtschaftlicher Aufschwung in den 1960er-Jahren – Familienleben, Reiseverhalten und Unternehmungen mit dem Partner in den 1960er-Jahren – Studienreisen nach England und Frankfurt – Finanzierung des Hausbaus und Umgang mit Geld in den 1960er-Jahren – Kauf von Produkten deutscher Firmen – Persönliche Einstellung zur Kirche in den 1960er-Jahren und heute – Stellenwert von Religion und Kirche in den 1960er-Jahren.