Zeitzeugen berichten

Leonhard Hochertseder 1947-1971 Bergarbeiter (Peißenberg); ab 1971 Dreher (MTU)

Signatur
zz-2062.04
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Leonhard Hochertseder über einen klassischen Arbeitstag im Bergbau in den 1950er- und 1960er-Jahren in Peißenberg, die Arbeitsausrüstung, die Pausen, die verschmutzte Kleidung und deren Reinigung.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Leonhard Hochertseder, geführt am 24.10.2020 in Peißenberg, über seine Arbeit im Bergwerk in Peißenberg ab 1947, die verschiedenen Tätigkeiten dort, den Arbeitsalltag, die Gefahren und Risiken des Berufs, die verschiedenen Berufskrankheiten, die allmähliche Modernisierung der Arbeitsabläufe bis zur Schließung des Bergwerks 1971, die Kameradschaft unter den Bergleuten sowie über seine Tätigkeit bei der Firma MTU ab 1971.

Biogramm

Leonhard Hochertseder wurde 1932 in Peißenberg geboren. Er besuchte die Volksschule und arbeitete als Hirtenbub, bevor er 1947 als Lehrhauer im Bergwerk in Peißenberg anfing. Im Alter von 16 Jahren kam er dann als Hauer in die Grube. Er erlebte die maschinelle Modernisierung des Bergwerks über die Jahrzehnte hinweg. Leonhard Hochertseder war u. a. beim Abteufen des Wetterschachts beteiligt, der für die Belüftung des Bergwerks notwendig war. Nach der Schließung des Bergwerks 1971 arbeitete er bis zu seiner Pensionierung bei der Firma MTU.

Inhalte

Geboren 1932 – Kindheit – Beschäftigung beim Bergwerk in Peißenberg ab 1947 – Tätigkeiten über Tage – Arbeit als Hauer – Arbeitszeiten – Primitive Ausrüstung – Gesundheitliche Schäden aufgrund der ungenügenden Ausrüstung und Werkzeuge – Konkrete Arbeiten im Bergwerk in den 1940er- und 1950er-Jahren – Arbeitserleichterungen dank Modernisierungen – Lebensgefährliches Ereignis – Gesundheitliche Belastungen – System der Schichtarbeit im Bergbau – Arbeiten in Gruppen von vier bis fünf Bergleuten – Höhe der Flöze – Abbau von Pechkohle – Hoher Anteil an Gestein – Hauptabnehmer der Kohle – Modernisierungsmaßnahmen – Einsatz von Maschinen – Abteufen (= Tiefermachen) des Hauptschachtes – Arbeit auf der Vorrichtung – Funktion des Wetterschachts – Arbeitsabläufe im Bergwerk – Probleme aufgrund des beim Bergbau anfallenden Wassers – Absatzprobleme im Kohlebergbau wegen der Verbreitung des Heizöls – Wechsel zur Firma MTU 1971 – Umschulung – Beschäftigung als Dreher – Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft – Voraussetzungen für die Zuteilung eines Siedlungshauses – Zusammenarbeit der Kollegen beim Hausbau – Stellung der SPD in Hohenpeißenberg – Veränderungen der Arbeit im Bergwerk zwischen 1947 und 1971 – Klärung von Rentenangelegenheiten – Große Kameradschaft unter den Bergleuten – Veränderungen des Alltagslebens im Zuge der Ansiedlung von neuen Industriebetrieben – Hohes Ansehen der Bergleute – Gesichertes Einkommen der Bergleute bis zur Verbreitung des Heizöls – Verpflegung im Bergwerk – Arbeitsunfälle mit zum Teil tödlichem Ausgang – Ablauf eines klassischen Arbeitstages – Arbeitsausrüstung und -kleidung – Pausen am Arbeitsplatz – Einführung der Schienbeinschoner – Großes Gefahrenpotenzial im Bergbau – Lungenprobleme infolge der Arbeit im Bergwerk – Berufskrankheiten – Bergbautraditionen – Kein Beitritt zum Knappenverein aus persönlichen Gründen.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1 h
Aufnahmedatum:
24.10.2020
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.