Zeitzeugen berichten

Josef Falbisoner Gewerkschaftsfunktionär

Themen

Bayern in den 1960er-Jahren

Gewerkschaften

Zeiträume

Das geteilte Deutschland (1949 - 1989)

Signatur
zz-1398
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Josef Falbisoner von seinem Engagement für Willy Brandt und die SPD seit den 1960er-Jahren.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Josef Falbisoner, geführt am 23.03.2011 in München, im Rahmen des Projekts Geschichte der Gewerkschaften, über sein politisches Engagement in der SPD und seine Karriere in der Deutschen Postgewerkschaft (DPG) und bei ver.di.

Biogramm

Josef Falbisoner wurde 1950 in Mettenheim geboren. 1964 absolvierte er eine Ausbildung zum Fernmeldehandwerker bei der Deutschen Bundespost in München. Danach arbeitete er in verschiedenen Münchner Fernmeldeämtern als Beamter des mittleren und technischen Dienstes. Josef Falbisoner begann seine gewerkschaftliche Karriere mit dem ehrenamtlichen Engagement als Jugendvertreter und war später als Personalrat bzw. Bezirkspersonalrat tätig. Er hatte diverse Gewerkschaftsämter inne, so war er u.a. Stellvertretender Vorsitzender des Bezirks München der Deutschen Postgewerkschaft (DPG). Ab 1993 war Josef Falbisoner Mitglied im Hauptvorstand der DPG und von 2001 bis 2010 Landesbezirksleiter von ver.di Bayern. 1996 bis 2000 gehörte er dem Bayerischen Senat an.

GND: 13347139X

Inhalte

1950 geboren in Mettenheim – Volksschule – Ministrant – früher Tod des Vaters – Ausbildung bei der Bundespost in München – Leben im Jugendheim Salesianum – Anmeldung bei der Postgewerkschaft durch den Vater – zu Beginn kein gewerkschaftliches Engagement – Versetzung in das Fernmeldezeugamt – 1968 Wahl zum Jugendvertreter – Mittlere Reife auf dem Zweiten Bildungsweg – zunächst kein Studium aufgrund finanzieller Situation – erneut Arbeit bei der Bundespost in der Zentralvermittlungsstelle – 1973 Wahl zum Personalrat – Beamtenprüfung – gewerkschaftliches Engagement in der Gruppe der Deutschen Postgewerkschaft im Fernmeldeamt 1 – Stellvertretender Vorsitzender – Eintritt in die SPD – Sympathie für den „Sonderweg“ von Bundeskanzler Willy Brandt – Leitung der Gewerkschaftsgruppe – ab 1980 nur noch Personalratsarbeit – 1985 Mitglied im Bezirkspersonalrat Oberpostdirektion – Themen: „Europiepser“, Wechsel von der Elektromechanik hin zur Vollelektronik bei der Vermittlung, Automatisierung der Fernsprechauskunft – Poststrukturgesetz 1989: Aufteilung in Postdienst, Telekom, Postbank – 1993 Wahl zum Vorstand der Deutschen Postgewerkschaft (DPG) Oberbayern und Schwaben – 1995 Postreform 2: wirkliche Trennung der drei Sparten voneinander – Forderung nach einem „schützenden Dach“ für die drei Unternehmen – SPD – CDU/CSU – Furcht vor der Privatisierung: Arbeitsplatzabbau, Rückzug aus der Fläche, weitere Entfernungen – Arbeitskampf: Abschluss des Sozialtarifvertrags – Postwohnungen – keine vergleichbaren Standards bei den drei Sparten möglich – Börsengang: Betriebsräte statt Personalräte – Hauptaufgabe der Gewerkschaft: sozialverträgliche Begleitung der Aktiengesellschaft – ab 1997 Mitglied im Aufsichtsrat – „Beschäftigungspakt Bayern“ – 2001 Gründung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di: Fusion der DPG, Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen, IG Medien, Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Transport und Verkehr, Deutsche Angestelltengewerkschaft – Wahl zum Landesbezirksleiter Bayern – ÖTV – Neustrukturierung der Gewerkschaften – Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) als Dach von ver.di – Dominanz von ver.di und IG Metall im DGB - erster Schritt nach der Gründung von ver.di: Festlegen eines gemeinsamen Programms – Geschlechterquotierung – Skepsis gegenüber Mitarbeiterbeteiligung – Pleite bei Kirch – Ladenschlussgesetz – z.T. keine Verhandlungsbereitschaft von Arbeitgebern in Sachen Tarifverträge – Ausgliederung von Sparten mit eigenem, billigeren Tarifvertrag – internationale Tätigkeit der Betriebe: Segmentierung des gewerkschaftlichen Einflusses auf Deutschland – schwierige Organisation der gewerkschaftlichen Arbeit im Dienstleistungssektor – Wandel im Typ des Gewerkschafters – Organisationsgrad von ver.di – Migration der Arbeitnehmer – der Aufbau von Kontakten zur Bayerischen Staatsregierung – Stellung ver.dis innerhalb des DGB – 1996-2000 Mitglied im Bayerischen Senat: Vorteil für die gewerkschaftliche Arbeit – Verhältnis zur SPD – Verhältnis zu den Grünen – Margarete Bause – Verhältnis zur FDP – Edmund Stoiber: distanziertes Verhältnis – Otto Wiesheu: kompetent – Günther Beckstein: zuverlässig – Horst Seehofer: zwiespältige Meinung – Studentenproteste in München – Terrorakte der Roten Armee Fraktion (RAF) – Stationierung der Pershing-Raketen: Teilnahme an einer Menschenkette – Kalter Krieg – 1968 Einmarsch der Russen –Wende 1989: Hilfe beim Aufbau gewerkschaftlicher Strukturen in der DDR – Konflikt um die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (WAA) – Wahrnehmung Bayerns – Klischees von Bayern: Neuschwanstein, Haxn, Lederhose – Veränderung der Mentalität in Bayern – Verlust des Dialekts – Wünsche für Bayern in der Zukunft: politischer und wirtschaftlicher Aufschwung, Bildungschancen, Wohlfühlen der Menschen.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
02:00 h
Aufnahmedatum:
23.03.2011
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.