Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1967
Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Helmut Geiss über die mehrfache Umbenennung seiner Band, die Auswahl der Songs, die eigenständige musikalische Interpretation der Stücke sowie über den Auftritt als Vorband der Gruppe „The Lords“ in der konservativ geprägten Stadt Regen 1967.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Helmut Geiss, aufgenommen am 11.07.2020 in Zwiesel, über seine Kindheit und Schulzeit, die ersten Kontakte mit der Beat- und Rockmusik 1963, die Gründung einer Band Mitte der 1960er-Jahre, die Entwicklung und den Alltag der Band, seine musikalischen Vorbilder, die Jugendkultur der 1960er-Jahre, seine Auftritte als Liedermacher in Berlin und Bayern ab 1969 sowie über die Verbindung von Erzieherberuf und musikalischer Tätigkeit.
Helmut Geiss wurde 1951 in Zwiesel geboren und besuchte dort die Glasfachschule. Während seiner Schulzeit gründete er die Musikband „The Admirals“, die mit ihren Auftritten auf Schülerbällen, Beat-Partys und in Gasthäusern eine feste Institution in der Gegend rund um Zwiesel wurde. Ein Höhepunkt war 1967 der Auftritt der inzwischen in „Sound Boys“ umbenannten Band als Vorgruppe der damals bekannten Musikgruppe „The Lords“ in Regen. Helmut Geiss begann 1969 seine Laufbahn als Liedermacher und ging 1970 für einige Jahre nach West-Berlin. Daneben absolvierte er eine Ausbildung als Erzieher und war bis zur Pensionierung 2006 als Internatsleiter tätig.
Inhalte
Geboren 1951 – Kindheit im Bayerischen Wald – Erster Kontakt mit neuer Beat- und Rockmusik 1963 – Gründung der Band „The Admirals“ mit einem Freund 1965 – Organisation der Auftritte – Erweiterung der Band um einen Sänger 1966 – Erfolge der Band – Veränderung der Spielweise und des Repertoires – Wirtschaftliche und organisatorische Seite des Bandlebens – Lehren aus dem Bandleben – Musik als Ventil – Prügelstrafe in der Schule in den 1960er-Jahren – Erstversuche als Schriftsteller – Ausbildung zum Glasapparatebauer in Zwiesel von 1966 bis 1969 – Persönlicher Freiraum und Freizeit(-gestaltung) in den Jugendjahren – Erlernen des Gitarrenspiels – Finanzierung von Gitarre und Musikunterricht – Musikalische Vorbilder – Mehrfache Umbenennung der Band – Veränderungen im Repertoire – Reaktionen auf den Auftritt als Vorgruppe der Band „The Lords“ in Regen 1967 – Reaktionen der Eltern und Lehrer auf musikalische Tätigkeit und äußeres Erscheinungsbild (lange Haare) – Bedeutung der Musik und der Texte für das Lebensgefühl der 1960er-Jahre – Beatpartys als Einkommensquelle – Vorbilder für die Jugendkultur der 1960er-Jahre – Bob Dylan als Auslöser für das Verfassen von Liedern mit deutschen Texten ab 1967 – Erster Auftritt als Liedermacher vor einer Berliner Schulklasse 1969 – Auflösung der Band 1969 – Umgehen der Wehrpflicht durch Umzug nach West-Berlin 1970 – Künstlerisches Schaffen in West-Berlin – Entscheidung zum Ergreifen des Erzieherberufs – Erfahrungen und Auftritte als Liedermacher in Bayern von den 1960er- bis 1980er-Jahren – Vorteile als Hobbymusiker – Erklärung des Begriffs „Barde“ – Probleme als minderjähriges Bandmitglied – Anekdote aus dem Bandleben – Wahrnehmung der 68er- und der Hippiegeneration – Bedeutung der Zeitschrift „Bravo“ für die Band – Rolle des Fernsehens – Einflüsse der Bandzeit auf die Tätigkeit als Liedermacher – Inhaltliche Schwerpunkte der Lieder – Ansehen eines Bandmitglieds bei Gleichaltrigen – Weitergabe des künstlerischen Know-hows als Erzieher in einem Internat in den 1970er-Jahren – Letzte Auftritte in den 1980er- und 1990er-Jahren – Voraussetzungen für das Überleben als hauptberuflicher Musiker.