Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Anna Lackner über ihre Ankunft als "Gastarbeiterin" 1962 in München.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Anna Lackner, geführt am 12.05.2007 in München, im Rahmen des Projekts Textilindustrie, über ihren Weg als griechische Gastarbeiterin nach München, ihr Leben und ihre Arbeit bei den Allwerken, Konen, Konfurwerk, Stiebel und Siemens sowie ihre Zeit als selbstständige Schneiderin.
Biogramm
1945 in Chantes/Griechenland geboren, mit neun Jahren zog sie nach Saloniki, Ausbildung zur Schneidermeisterin, mit 17 Jahren lernte sie in Griechenland einen Mann aus Freising kennen und zog mit ihm nach Bayern, Beziehungsende nach nur wenigen Wochen, Heimkehr, Anwerbung als “Gastarbeiterin”, “Allwerk”, Tätigkeiten im Konfurwerk und bei Stiebel in der Elektroindustrie, seit 1977 für Konen, seit 1995 Betrieb einer eigenen Schneiderwerkstatt in München-Neuhausen.
Inhalte
1945 in Chantes/Griechenland geboren, Saloniki, dort Schneiderlehre, Besuch bei deutscher Familie in Freising mit 17, Gesundheitsprüfungen in Griechenland, Eltern: Vater Hafenarbeiter, Mutter Hausfrau, Haus ein Zimmer nach dem anderen gebaut, 1962 fertig, Deutschen kennen gelernt, Lehrer in Halbertshofen, fuhr mit ihm nach Deutschland, wollte L. heiraten, L. verließ ihn nach einigen Wochen, nette Leute, mit 19 Papiere besorgt, nach Deutschland mit dem Zug, Halle im Münchner Hauptbahnhof, Tisch mit Vesper, Herr Lochner, Meister holte die Arbeiterinnen ab, Wohnheim in Lohhof/Unterschleißheim, Hausmeisterehepaar, Mann Josef trank viel Bier, Amerikaner in Lohhof, Fabrik Allwerk, griechischer Meister, Reißverschlüsse und Futter genäht, Akkord, Skianzüge, Anoraks, Sportartikel, Zwei-Jahres-Vertrag, 1964 im Oktober, krank geworden, warme Kleidung gekauft, Deutsch selbst beigebracht, Herrn Lackner kennengelernt in München, geheiratet, nach sechs Monaten schwanger, unglückliche Ehe, in Textilgeschäft Kubitzki in der Steinerstraße gearbeitet, Damengarderobe genäht, zum Konfurwerk gewechselt, dann zu Elektro-Stiebel, 1974 Ehe auseinander gegangen, mit dem Jungen zur Mutter nach Griechenland gefahren, sechs Monate lang, Aussöhnung mit Ehemann, zurück nach Deutschland, Wohnung in Taufkirchen, nach 5 Jahren Tochter, erneute Ehekrise, 1977 Trennung für immer, bei Konen angefangen, Mann verweigerte Unterhalt, wollte Sorgerecht, Konen: Herrenbekleidung genäht, Kontakte, deutsche Freundinnen Erika und Inge bei Allwerk, Konen: Türkinnen, Griechinnen, Jugoslawinnen, zu Hause Taschengeld verdient, Taufpatin Angelika hatte Gewerbe angemeldet, dort genäht, Kindergarten in Unterhaching, Mittagessen gemacht 1979/80, Haushälterin bei Frau Hepp, Lebensgefährte Dimitrij, Kiosk gepachtet in München/Welschenstraße, zu wenig Zeit für Kinder, mehrmals wurde im Kiosk eingebrochen, 1984 zu Siemens, Frau Walter, 1989 Herzoperation in Bad Neustadt, Abteilung verlegt, Abfindung, 1994/95 Schneiderei am Münchner Rotkreuzplatz übernommen, jährlich nach Griechenland gefahren, Akkordarbeit bei Allwerk und Konen, Stopper, Gewerkschaft, bei Konfur Kameras gebaut, deutsche Mentalität, Tanzen in der Disco in der amerikanischen Kaserne, Probleme mit betrunkenem Amerikaner im Auto, Wohnung in Saloniki, zweimal im Jahr nach Griechenland mit dem Auto, erster Ehemann: Taxifahrer, Lebensgefährte: Kaminbauermeister, Kinder fühlten sich in Deutschland zu Hause, deutsche und griechische Freunde, Zugfahrten durch Jugoslawien, 1962 in Dachau, Vorstellungen von Deutschland mit 17, unglückliche Beziehungen, Vorlieben beim Nähen, der Mode, Änderungen fürs Nationaltheater genäht 1974/75, Auftritte, Pavarotti, Selbstständigkeit, Konkurrenz, Arbeitszeiten in den Industriebetrieben, Familie in Griechenland, Veränderungen zu früher bei Textilien, Qualität, Lehre, Lieblingsnähmaschine Pfaff.
Daten
Interview: Dr. Christoph Schölzel
Kamera: Rappsilber