Zeitzeugen berichten

Alois Schloder 1963-1986 Eishockey-Spieler beim EV Landshut; Olympia-Teilnehmer 1976 in Innsbruck (Bronze im Eishockey)

Themen

Bayern im Kalten Krieg / Leben am "Eisernen Vorhang"

Bayern in den 1960er-Jahren

Bundeswehr

Zeiträume

Das geteilte Deutschland (1949 - 1989)

Signatur
zz-2006.05
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1968

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Alois Schloder über den Zeitgeist der 1960er- und frühen 1970er-Jahre, seine Zeit bei der Bundeswehr, die Reaktion seiner Division auf den Einmarsch der Roten Armee in Prag 1968 sowie über die latente Angst vor sowjetischen Militäraktionen.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Alois Schloder, aufgenommen am 13.05.2020 in Landshut, über den Beginn seiner Karriere als Eishockeyspieler beim EV Landshut, die Vereinbarkeit seines Berufs als Kfz-Mechaniker mit seiner Eishockeykarriere, den Trainings- und Spielablauf im Eishockey, den Zeitgeist der 1960er- und 1970er-Jahre, seine sportlichen Erfolge mit der deutschen Eishockeynationalmannschaft, den Wandel des Eishockeygeschäfts im Laufe der Zeit sowie über seine Aufgaben als Botschafter Niederbayerns.

Biogramm

Alois Schloder wurde 1947 in Landshut geboren und begeisterte sich schon im Alter von elf Jahren für die Sportart Eishockey. Seine Karriere begann 1963 beim EV Landshut. In seiner 23 Jahre währenden aktiven Zeit absolvierte er 1085 Spiele und erzielte dabei 631 Tore für den EVL. Schon bald wurde er für die Deutsche Nationalmannschaft nominiert und nahm 1966 an der B-Weltmeisterschaft in Zagreb teil. Von da an gehörte er zum festen Stamm der Nationalmannschaft bei insgesamt 206 Spielen (12 Weltmeisterschaften, Olympische Winterspiele 1968, 1972 und 1976) und erzielte 87 Treffer. Von 1971 bis 1978 war er Kapitän der Mannschaft. Bei den Olympischen Spielen 1976 gewann er mit dem Nationalteam sensationell die Bronzemedaille. 1978 beendete er nach der Weltmeisterschaft in Prag seine internationale Karriere. Beruflich war Alois Schloder als Kfz-Mechaniker tätig und wechselte 1974 zur Stadt Landshut, wo er sich dem Sportstättenbau widmete. Mit dem EV Landshut wurde er 1969 Deutscher Eishockey-Pokalsieger sowie 1970 und 1983 Deutscher Meister. 1986 beendete er seine nationale Karriere. Seine sportlichen Erfolge wurden 2005 mit der Aufnahme in die IIHF Hall of Fame in Toronto gewürdigt.

GND: 1062674227

Inhalte

Geboren 1947 – Kindheit und Jugendzeit – Schulzeit – Erstmaliger Kontakt mit dem Eishockey 1958 – Training beim EV Landshut – Anfängliche Position als Torwart – Teilnahme an Aufstiegsspielen der Jugendmannschaft 1961 – Wechsel auf die Position des Rechtsaußen – Aufstieg des EV Landshut in die Bundesliga – Verbindung des Berufs mit dem Eishockey – Ausbildung zum Kfz-Mechaniker – Interesse des Vorgesetzten für Eishockey – Besonderheiten des Eishockey – Ausrüstung eines Eishockeyspielers – Taktiken und Formationen einer Eishockeymannschaft – Bedeutung des Spielverständnisses für einen Spieler – Körperliche Härte im Eishockey – Harmonische Abläufe innerhalb des Teams – Psychologische Faktoren während des Spiels – Gestaltung des Trainings – Umfang einer Saison in der 1960er-Jahren – Vereinbarkeit des Berufs mit dem zeitlichen Aufwand für Training und Spiele – Finanzierungsgrundlage des EV Landshut – Erfolge des EV Landshut in den 1960er-Jahren – Reaktionen in Landshut auf die erste deutsche Meisterschaft 1970 – Steigende Popularität des Eishockeys – Zeitgeist der 1960er- und 1970er-Jahre – Wehrdienst 1967/68 – Einmarsch sowjetischer Streitkräfte in Prag 1968 – Latente Angst vor der Roten Armee – Stellung des Autos in der Gesellschaft – Angebot aus der nordamerikanischen NHL (National Hockey League) 1974 – Sanktionierung möglicher Wechselgedanken durch den Deutschen Eishockeybund (DEB) – Beruflicher Wechsel in die Sportstättenplanung der Stadt Landshut – Bau einer zweiten Eishalle in Landshut im Jahr 2000 – Aufnahme in die deutsche Nationalmannschaft 1966 – Erstes Länderspiel in München gegen Schweden – Spiele gegen die DDR – Beförderung zum Kapitän der Nationalmannschaft 1971 – Teilnahme an den Olympischen Spielen 1968 – Positiver Dopingtest nach der Einnahme eines Medikaments während der Olympischen Spiele 1972 – Juristisches Vorgehen gegen das IOC – Gewinn der Olympischen Bronzemedaille 1976 – Mentale Stärke bei Spielen gegen große Gegner – Kanadareise mit der Nationalmannschaft 1976 – Funktion als Kapitän der Nationalmannschaft – Verhältnis der Spieler zu den Partnerinnen während langer Reisen – Ende der Karriere in der Nationalmannschaft 1978 – Veränderungen im Umfeld des Eishockeys im Lauf der Zeit – Tätigkeit als TV-Experte – Zunehmende Professionalisierung des Eishockeysports – Würdigungen der eigenen sportlichen Karriere – Aufgabenbereiche als Botschafter Niederbayerns – Bedeutung der sportlichen Betätigung für junge Menschen.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1 h
Aufnahmedatum:
13.05.2020
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.