Zeitzeugen berichten

Renate Schmidt Politikerin (SPD), u.a. 1991-2000 Vorsitzende der BayernSPD, 2002-2005 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Signatur
zz-1868.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1994

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Renate Schmidt über ihre Kandidatur für das Amt des Bayerischen Ministerpräsidenten in den Landtagswahlen 1994 und 1998, ihre Chancen in das Amt gewählt zu werden, die Gründe für ihr Scheitern sowie über die strukturelle Benachteiligung der bayerischen SPD gegenüber der CSU.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Renate Schmidt, aufgenommen am 31.07.2018 in Nürnberg, über ihre Kindheit und Jugend, ihre berufliche Laufbahn, ihren Weg in die Politik, die Wahl zur Landesvorsitzenden der bayerischen SPD, ihre Aufgaben als Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag, ihre Projekte während der Zeit als Familienministerin der Regierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder, die „Marke Bayern“, den „Mythos Bayern“, die besonderen Markenzeichen Bayerns sowie die unterschätzte Vielfalt Bayerns in der Außenwahrnehmung.

Biogramm

Renate Schmidt wurde am 12.12.1943 in Hanau geboren. 1961-62 absolvierte sie eine Ausbildung zur Programmiererin und arbeitete ab 1962 als Systemanalytikerin bei der Quelle GmbH in Fürth. In den Jahren 1968–1970 war sie dort selbstständige Programmiererin und Systemanalytikerin und von 1970–1972 Leitende Systemanalytikerin. 1972 trat Renate Schmidt in die SPD ein und war von 1972-1980 Betriebsrätin bei der Quelle GmbH. 1980–1994 war sie Mitglied des Deutschen Bundestags und 1990–1994 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags. Als Landesvorsitzende der SPD in Bayern war Renate Schmidt 1991-2000 tätig. In den Jahren 1994–2000 war sie Mitglied des Bayerischen Landtags und von 1994–2000 Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag.1994 und 1998 kandidierte sie als Spitzenkandidatin für das Amt des Bayerischen Ministerpräsidenten. 1997–2003 war sie stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD. Darauf folgte 2002–2005 das Amt der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Bis 2009 war Renate Schmidt Mitglied des Deutschen Bundestags.

GND: 119101548

Inhalte

Geboren 1943 – Kindheit und Jugend in Coburg und Fürth – Abbruch der schulischen Ausbildung aufgrund einer Schwangerschaft – Absolvierung einer Ausbildung zur Programmiererin 1961/62 – Bewerbung als Programmiererin und Systemanalytikern bei der Firma Quelle 1962 – Engagement im Betriebsrat der Firma Quelle 1972-1980 – Eintritt in die SPD 1972 – Die SPD als Heimat – Wahl in den Bundestag als Kandidatin des Stimmkreises Nürnberg-Nord 1980 – Die Umstände während des Wahlkampfes – Entwicklungen im Bereich der medialen Berichterstattung über politische Vorgänge – Position als Landesvorsitzende der SPD Bayern 1991-2000 – Umstrukturierung der bayerischen SPD – Kandidatur für das Amt des Bayerischen Ministerpräsidenten 1994 und 1998 – Gründe für die Niederlagen gegen Edmund Stoiber und die CSU – Finanzielle Überlegenheit der CSU – Skepsis in der bayerischen Bevölkerung hinsichtlich der Regierungskompetenzen der SPD – Verhältnis der SPD zu den Grünen – Notwendigkeit der Fokussierung der SPD auf die Probleme der sozial schwächeren Bevölkerungsgruppen – Aufgaben während der Zeit als Fraktionsvorsitzende der SPD in Bayern 1994-2000 – Gründe für den geplanten Rückzug aus der Partei- und Fraktionsspitze 2000 – Aufnahme in das Kabinett der von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführten rot-grünen Bundesregierung als Familienministerin 2002-2005 – Projekte während der Amtszeit als Familienministerin – Persönliches Bild von Bayern – Bayern als Marke – Schwächen Bayerns – Der "Mythos Bayern" – Einseitige Konzentration auf Oberbayern – Die besondere bayerische Wirtshauskultur – Die von spannungsreichen Gegensätzen geprägte bayerische Mentalität – Vereinnahmung Bayerns durch die CSU – Das bayerische Nationalgefühl – Bedeutung des Begriffs Freistaat für Bayern – Notwendigkeit der massiven Unterstützung der BayernSPD durch die Bundes-SPD, um gegenüber der CSU konkurrenzfähig zu sein – Defizitäres Bild der Vielfalt Bayerns in der Außenwahrnehmung – Bayern als Einwanderungsland – Die direkte Demokratie als prägendes Element Bayerns – Stellenwert des Föderalismus in Bayern – Liberalität und Freiheitlichkeit als wesentliche Bestandteile Bayerns – Die Widerspenstigkeit der Bayern – Das Beharren Bayerns auf Eigenstaatlichkeit – Vorteile des Föderalismus – Die kulturelle Identität Bayerns – Gründe für die Identifizierung Deutschlands mit Bayern im Ausland – Das Ehrenamt in Bayern – Bewertung der bayerischen Tradition des Derbleckens von Politkern – Stellenwert Frankens in Bayern – Die wirtschaftliche Umstrukturierung Bayerns während der 1960er-Jahre – Die Bedeutung der Autoindustrie in Bayern – Alleinstellungsmerkmale Bayerns – Defizite Bayerns – Zukunftsperspektiven für Bayern.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
31.07.2018
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.