Im hier gezeigten Ausschnitt spricht Frederick Schroll über seine 'Sehnsucht nach Bayern' und die 'Gemütlichkeit', die er im modernen Deutschland vermisst.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Frederick Schroll, geführt am 18.10.2002 im Rahmen des Projekts Auswanderung in die USA, über seine Jugendzeit, die Auswanderung in die USA, die Rückkehr nach Deutschland und die Rolle der NS-Vergangenheit.
Biogramm
Fritz Schroll wurde 1928 in München geboren und wanderte 1952 in die USA aus. Nach einer kurzen Zeit in der US-Army arbeitete er als Mechaniker und kam 1961 wieder nach Bayern, um seinem Vater in dessen Firma in Freiham zu helfen. Da er die deutsche Staatsbürgerschaft inzwischen abgelegt hatte, war es Herrn Schroll nicht möglich, in seine frühere Heimat zurückzukehren und er ging daher wieder in die USA zurück. Dort arbeitete er weiter als Automechaniker bei verschiedenen Firmen und fand Kontakt zu deutsch-amerikanischen Clubs, in denen besonders bayerische Traditionen gepflegt wurden.
Inhalte
1928 in München geboren, Bayerischer Wald, Freiham, Schule in Neuaubing, Kriegsbeginn, Scheinwerfer und Horchgeräte, Freude über Kommissbrot, Flugzeugbauerlehre bei Dornier, Musterung für die Nachtflieger und die Heimatflak, neun Monate Luftwaffenhelfer in Forstenried, 15 Jahre alt, etliche Luftangriffe, Kurs als Entfernungsmesser, Altenstadt, am 20.04.1945 von der Heimatflak entlassen, nach Hause gegangen, direkten Anflug feindlicher Bomber am Entfernungsmesser gesehen, im Keller versteckt, oben war SS, Einmarsch der Amerikaner, verschiedene Arbeiten gemacht, Bulldogfahrer, Lehrstelle gesucht, BayWa, Gesellenprüfung, Versetzung nach Feldkirchen, Werkstatt eingerichtet, gutes Verhältnis zu den Bauern, Lehrmeister, gute Arbeit gemacht und sich Respekt erworben, 1951 Besuch von Onkel und Tante aus den USA, Angebot nach Amerika zu gehen, 1952 Ausreise nach Amerika, Buffalo/NY, nach 9 Monaten zur US-Armee eingezogen, Abenteuerlust, gute Arbeitsstelle durch Freunde des Onkels bekommen, neue Drehbank, Einberufungsbescheid, Musterung, Grundausbildung, IQ, Schule für Schwere Maschinen in Fort Belfore/Virginia, amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen, Freiwillige für Europa und Deutschland gesucht, Versetzung nach Frankreich, Arbeit als Dreher, Beleuchtung installiert, 1955 Lehrgang in Füssen als Autoelektriker, beim Tanzen löste sich ein Schuss aus der Waffe eines amerikanischen Soldaten, der Querschläger verletzte S.s Tanzpartnerin, in Frankreich Frau kennengelernt, Rückkehr in die USA und Entlassung, Arbeit als Dieselmechaniker, Frau 1956 in Frankreich geheiratet, Frau kam nach, New Jersey, Schützenpark, 1968 Union-Hill-Turnverein, Beitragskassierer, Dachorganisation "Der plattdeutsche Volksfestverein", auch Bayern dabei, Club für Bayern, Tanzen, Würzburger, 1960 Chrustschow-Rede vor den Vereinten Nationen, Hilfeersuchen des Vaters, Haus im Harthaus, Arbeit in Freiham zusammen mit dem Vater in der Brennerei, Modernisierung der Brennerei, Kupferschmieden gelernt, Dampfmaschine repariert, deutsche Staatsbürgerschaft erst nach einigen Jahren wieder erhältlich, deswegen Rückkehr in die USA 1964, Frau kam auch wieder in die USA, Arbeit bei Ölfirma Armerara Hess, Kündigung, wegen Unfalls eines anderen Mechanikers wurde drei Tage später eine neue Stelle frei, drei Deutsche in der Werkstatt, Schwaben, Vorteil durch Ausbildung, in der Firma bis zum Ruhestand, Schützenverein, Preisschießen, Verständigungsprobleme aufgrund des Dialekts zwischen Plattdeutschen und Bayern, deutsche Restaurants, Schuhplattler-Vereine, Singen, Volksfeste, Unterstützung der Clubs, "Edelweißrestaurant" in der Wüste, Berliner Wirt, Weißbier, junge Leute im Club, Young German Americans, Alte versuchten sich zurückzuziehen, Interesse der Enkelgeneration für die Tradition, Äußerungen wegen der NS-Vergangenheit, "Nazi-Bazi", Kinder auf dem Volksfest, Trachtenkappelle aus Hohenmirsberg, Löwenbräu-Bier, Steuben-Parade - in den 1950ern wegen des Krieges Vorwürfe erhalten von Menschen, die Väter und Brüder verloren hatten, Diskussionen über die amerikanische Kriegsteilnahme, Geschäft, Schwabinger ließ sich Zähne ziehen, um nicht in den Koreakrieg zu müssen, Schießausbildung: absichtlich schlechter geschossen, um nicht Scharfschütze zu werden, Disziplin, Sauberkeit, Werkzeuginspektion, Meißel für alle anderen geschliffen, Erwartungen an deutsche "Tugenden", Fleiß, Disziplin - Auswanderungssituation: Antrag auf dem amerikanischen Konsulat, Onkel gab Bürgschaft und half S. finanziell, S. zahlte alles zurück, mit dem Zug nach Hamburg, Schiff "Italia", Schlafsaal, viele waren über Kanada in die USA ausgewandert, Stimmung auf dem Schiff, Arbeitsangebote, Frauen auf dem Schiff, Frau aus Gilching, Haushaltshilfen, Heimweh, Englisch gelernt auf der Abendschule, Wunsch Geld zu verdienen, 1965 Wunsch nach Deutschland zurückzukehren, Frau kam nach, dann Entscheidung für das Bleiben in den USA, Engagement in den Clubs, viel gearbeitet, Überstunden, Urlaub in Deutschland, Sparanlage, Ruhestand, Selbstständigkeit scheiterte an der Haltung der Frau, Frau machte Maniküre - Angst vor Atomkrieg, Brand in Kohlelager, Angst der Frau, Wunsch des Vaters S. solle zurückkommen, 1961 wieder nach Deutschland gegangen, Maffay zahlte die Überfahrt, drei Jahre, Anfrage wegen Rückerlangung der deutschen Staatsbürgerschaft, Bruck, Rückkehr in die USA, weil der Reisepass nicht verlängert wurde, Frau kehrte auch zurück, Heimweh der Frau nach Europa, Hauskauf, Frau konnte sich nicht entscheiden, Wohnwagen, Heizölfirma, Urlaub nur im Sommer, Frau zog nach Florida, S. blieb in New Jersey, 1987 flog Frau nach Marseille, um sich behandeln zu lassen, Anruf aus Florida Frau lag im Sterben, Geräte abgestellt, Asche der Frau nach Frankreich gebracht, Fahrten durch Amerika, Weite des Landes, Enge in Europa, im Ruhestand keine Rückkehr wegen Krankenversicherung, Deutsche nicht mehr so freundlich wie nach dem Krieg, Deutsche in Kalifornien, Florida, New York, gewohntes Essen fehlte, keine Brezeln um die Ecke, Treffen in den Clubs, Schützenuniformen, Schützenvereine, New Yorker Schützen, Volksfest, Gemütlichkeit in Deutschland nicht mehr vorhanden, Wirtschaft in Freiham, Politisieren, keine Angehörigen mehr in den USA, Freundin, Garten, Handwerker, Lehrgänge mit den Senioren, amerikanische Freunde, Hilfe beim Autoreparieren, verklärtes Bayernbild, Amerikanisierung der deutschen Kultur, Anglizismen, Erhalt der deutschen Kultur in den Clubs, auf dem Land besser, Allgäu, Interesse der Jugend an der Tradition, Nichte, deutsche Firmen, Ingenieure und Wissenschaftler, Zusammenhalt, William Hetzler, Steuben-Parade, Siegfried & Roy, Forscherdrang, Land bereisen auf Nebenstraßen, immer Arbeit bekommen, berufliches Ansehen der Deutschen, Medien, ständige Aufwärmung des Themas "Zweiter Weltkrieg", Bemerkungen bei der Arbeit, gegenseitige Hilfe, Filme über den Krieg, Filmkunst, Unterhaltung.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.