Zeitzeugen berichten

Hans Grau Schreiner; Büttner

Signatur
zz-2030.04
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
2020

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Hans Grau über die Ausbildungsbedingungen im Büttnerhandwerk, die Wanderjahre sowie über die Voraussetzungen für die Zulassung zur Meisterprüfung.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Hans Grau, aufgenommen am 12.08.2020 in Bad Windsheim, über seine Kindheit auf dem Land, seinen beruflichen Werdegang als Schreiner, die Geschichte des Büttnerhandwerks, die Arbeitsweise eines Büttners, die Verwendungszwecke von Büttnerwaren, die Ausbildungsbedingungen im historischen Büttnerhandwerk, die Vor- und Nachteile von Alternativen zu Holzfässern sowie über die Zukunft des Büttnerhandwerks.

Biogramm

Hans Grau wurde 1951 in Schwebheim geboren und besuchte dort die Volksschule. 1965 begann er eine Lehre bei einem Schreiner und war dann 16 Jahre in dessen Betrieb tätig. Nach der Meisterprüfung 1980 arbeitete Hans Grau dreieinhalb Jahre in einem Fensterbaubetrieb in Emskirchen als Betriebsleiter und machte sich 1984 selbstständig. Nach 22 Jahren übergab er seinen Betrieb. Seit dieser Zeit ist er im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim tätig, wo er Besuchern das Handwerk des Büttners in einer Werkstatt vorstellt.

Inhalte

Geboren 1951 – Glückliche Kindheit auf dem Land – Besuch der achtklassigen Dorfschule – Beginn einer Schreinerlehre bei kriegsverletztem Schreinermeister im Wohnort Schwebheim 1965 – Besuch der Meisterschule in Cham und Regensburg 1980 – Beschäftigung bei einem Fensterbaubetrieb in Emskirchen – Selbstständige Tätigkeit und Bau einer eigenen Werkstatt im neuen Wohnort Unterntief ab 1984 – Übernahme des Betriebs durch den Schwiegersohn 2006 – Einführung in das Büttner- und Wagnerhandwerk im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim 2009 – Geschichte des Büttnerhandwerks – Wandel der Büttnerwerkstatt – Beschäftigungsbedingungen im historischen Büttnerhandwerk – Werkstücke – Holzbearbeitung durch den Büttner – „Reifenreißer“ als Zulieferer der Büttner – Herstellungsprozess eines Holzfasses – Verwendungszwecke von Holzfässern in der Windsheimer Bucht – Herstellung von großen Jauchefässern – Besondere Bearbeitung von Bierfässern – Büttnerwaren im Haushalt – Regionale Kundschaft im Mittelalter aufgrund der Transportbedingungen – Kosten der Produkte – Ausbildungsbedingungen im Büttnerhandwerk – Wanderjahre – Voraussetzungen für die Zulassung zur Meisterprüfung – Ziel der Wanderschaft – Unterschiede zwischen Holz- und Alufässern – Verschwinden der Holzfässer im Weinbau aufgrund der schwankenden Qualität – Bedeutung der Holzauswahl – Dauer der Herstellung eines Zweihundert-Liter-Fasses – Bearbeitung mehrerer Fässer gleichzeitig – Teilhabe der Büttner an verschiedenen Prozessen der Getränkeherstellung – Nachhaltigkeit von Holzfässern – Dauerhafte Beschädigung eines Fasses bei mangelnder Reinigung – Veränderung des Wertes von Zeit und Material im Handwerk – Rohstoffsparendes und zeitaufwändiges Arbeiten in der Vergangenheit – Bearbeitung der Eisenreifen – Holzfässer als Lager- und Transportgefäße für verschiedene Lebensmittel und Chemikalien – Gründe für das Verschwinden des Büttnerhandwerks.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
12.08.2020
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.