Zeitzeugen berichten

Julia Lang Gymnasiallehrerin mit russlanddeutschen Wurzeln

Signatur
zz-1991.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1992

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Julia Lang über die Ankunft ihrer Familie in Deutschland, ihre Weiterleitung nach Nürnberg, die Atmosphäre unter den ausgesiedelten Russlanddeutschen, ihre Zeit in einem Aussiedlerwohnheim in Regensburg sowie über die Erfahrung, sich als Kind in ein neues Umfeld integrieren zu müssen.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Julia Lang, aufgenommen am 15.10.2019 in München, über ihre Kindheit als Russlanddeutsche in Kasachstan, die politische Situation in Kasachstan während der 1980er-Jahre, den Entschluss ihrer Familie nach Deutschland auszusiedeln, die Ankunft in Regensburg, die Vorurteile gegenüber Russlanddeutschen, ihre Schulzeit in ihrer neuen Heimat, ihren Studien- und Berufsweg, die Bedeutung großfamiliärer Strukturen unter den Russlanddeutschen, die Integrationsbereitschaft der Russlanddeutschen, ihr politisches Engagement, sowie die Berichterstattung über die Russlanddeutschen in den deutschen Medien.

Biogramm

Julia Lang wurde 1982 geboren und wuchs in Alma-Ata in Kasachstan in der UdSSR auf. 1992 siedelte die Familie nach Deutschland über und ließ sich zuerst in Nürnberg und dann in Regensburg nieder. Julia Lang besuchte dort das Gymnasium und absolvierte anschließend eine Ausbildung als Gymnasiallehrerin an bayerischen Schulen im Bereich Mathematik und Wirtschaft. In dieser Zeit wurde sie auf vielfältige Weise mit den Problemen der Integration von Russlanddeutschen konfrontiert. Julia Lang arbeitete als Gymnasiallehrerin in Regensburg und engagierte sich politisch in der CSU.

Inhalte

Geboren 1982 – Kindheit in Kasachstan – Bedeutung der deutschen Sprache innerhalb des Elternhauses – Diskriminierungen während der Schulzeit aufgrund ihrer Herkunft – Berufliche Stellung der Eltern – Politische Situation in Kasachstan während der 1980er-Jahre – Diskussionen in der Familie über eine Ausreise nach Deutschland – Bild von Deutschland vor der Umsiedlung – Kontakte der Eltern nach Deutschland – Prozess der Umsiedlung – Ankunft 1992 in München – Weiterreise nach Nürnberg – Weiterverteilung nach Regensburg – Aufenthalt in einem Aussiedlerwohnheim – Erlernen der deutschen Sprache – Schrittweise Eingewöhnung in die neuen Lebensumstände – Wunsch der Familie nach Bayern zu gelangen – Tätigkeit der Mutter als Kinderpflegerin – Besuch einer Förderklasse – Teilnahme an verschiedenen Hobbygruppen – Unterstützung durch die Großmutter – Unterstützung der Mutter bei Behördengängen – Späte Berührungen mit den bayerischen Dialekten – Wahrnehmung der Oberpfälzer Mentalität – Interesse der Mitschüler an der russlanddeutschen Herkunft – Studienzeit in Bayreuth – Begegnungen mit weiteren Aussiedlern an der Universität – Referendariat – Tätigkeit am Goethe-Gymnasium in Regensburg – Wunsch dauerhaft in Regensburg zu bleiben – Problemloser Integrationsprozess vieler Russlanddeutscher – Besondere Verbundenheit russlanddeutscher Großfamilien – Heirat in eine einheimische Familie – Schwierigkeiten bei der Partnersuche unter Russlanddeutschen – Auflösung der Schulfreundschaften mit anderen Russlanddeutschen zum Ende der Schulzeit – Haltung des oberbayerischen Ehemannes zur Kultur der Russlanddeutschen – Kultureller Austausch unter den Russlanddeutschen – Engagement der Mutter und der Großmutter in der Landsmannschaft – Organisation von Veranstaltungen für den Austausch von Erfahrungen und Geschichten – Festhalten an der russischen Kultur – Juristischer Beistand für Russlanddeutsche durch die Landsmannschaft – Vorurteile gegenüber Russlanddeutschen – Verbundenheit zwischen den Russlanddeutschen – Bedeutung des Schicksals der deutschen Minderheit in der UdSSR für die Generation der Großmutter – Berichte der Großmutter über ihre Deportationserlebnisse – Schrittweise Integration in die Klassengemeinschaft während der Schulzeit – Kulturelle Selbstwahrnehmung – Zunehmende Entfernung von der russlanddeutschen Kultur nach der Ankunft in Deutschland – Rolle der russlanddeutschen Frauen in der Sowjetunion und in Bayern – Politisches Engagement für die CSU in der Regensburger Kommunalpolitik – Persönliche Bedeutung konservativer Werte – Persönliche Meinung zur Flüchtlingspolitik in Bayern – Stellenwert der Religion für den Integrationsprozess – Unterdrückung der Religionsausübung in der UdSSR – Berichterstattung über die Russlanddeutschen in den deutschen Medien – Mangelnde Aufklärung über das Schicksal der Russlanddeutschen – Schätzenswerte Aspekte der neuen Heimat – Ansätze zur Verbesserung der Integration der Russlanddeutschen.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1,5 h
Aufnahmedatum:
15.10.2019
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.