Atlas zum Wiederaufbau

Wasserburg am Inn

Am 02.05.1945 kam es zu Gefechten zwischen SS-Einheiten und US-Truppen, die Innbrücke wurde gesprengt. Einen Tag später besetzten die Amerikaner die Stadt, die unzerstört blieb. Nach Kriegsende wurde ein Flüchtlingslager errichtet. 1950 hatten sich 1.134 Heimatvertriebene in der Stadt niedergelassen, die Einwohnerzahl betrug insgesamt 6.421. Außerhalb des innerstädtischen Inselbereichs wurden neue Siedlungen errichtet.

Tote und Verletzte

• durch Gefechte am 02. Mai 1945: 3 Tote

Schäden

• durch Gefechte am 02. Mai 1945: kleinere Häuserschäden

Kriegsende

• 02. Mai 1945:
 - Sprengung der Brücke durch die SS
 - Gefecht zwischen US-Artillerie und SS
 - Einschläge von 33 Geschossen im Stadtgebiet
• 03. Mai 1945:
 - Besetzung Wasserburgs durch die US-Armee
 - Freigabe der Stadt zur Plünderung für 48 Stunden

Spuren des Krieges

• Gedenktafel für die Opfer der NS-Aktion T4 (Mord an Behinderten) in Attl und Gabersee

Ausgangslage

Einwohnerzahlen:
1939: 4.670
1946: 6.127
1954: 6.494
1955: 6.447
1961: 6.512
1968: 6.664
Flüchtlinge und Heimatvertriebene:

• nach Kriegsende: Errichtung eines Lagers für ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen und Ungarn auf der Burg in Wasserburg
• ab April 1946: Eintreffen von Vertriebenen aus der Tschechoslowakei und Ungarn (1946 ca. 20% der Einwohner)
• bis 1950: Lager für jüdische Flüchtlinge in Gebersee
• 13. September 1950: 1.134 Heimatvertriebene (6.421 Einwohner insgesamt)

Wiederaufbau

Pläne und Ideen:

• 1951: Systematische Erfassung des Wohnraumbestandes

Umsetzung:

• März 1946: Wiederherstellung des Eisenbahnanschlusses
• Mai 1946: Wiederaufbau der gesprengten Brücke
• 1950: Beginn der öffentlichen Wohnraumförderung
• 1950 – 1956: Bau von 2.218 Wohnungen durch die Wohnraumgenossenschaft Landkreis Wasserburg, v.a. in Wasserburg selbst
• 1952: Eröffnung der neugebauten Siedlung St. Georg im Burgfeld
• 1953: Ausdehnung der Förderung des sozialen Wohnungsbaus

Literatur

GERMAN, Doris / FUCHS, Gunter / HELWIG, Otto: Kriegsende und Nachkriegszeit. Zeitzeugnisse aus dem Wasserburger Raum, Wasserburg 1995.
PFISTER, Peter (Hrsg.): Das Ende des Zweiten Weltkriegs im Erzbistum München und Freising. Die Kriegs- und Einmarschberichte im Archiv des Erzbistums. Teil 1, Regensburg 2005 (= Schriften des Erzbistums München und Freising, Bd. 8 [1]).
PFISTER, Peter (Hrsg.): Das Ende des Zweiten Weltkriegs im Erzbistum München und Freising. Die Kriegs- und Einmarschberichte im Archiv des Erzbistums. Teil 2, Regensburg 2005 (= Schriften des Erzbistums München und Freising, Bd. 8 [2]).
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1952. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1952, S. 492.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 19.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1969, S. 20.

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