Atlas zum Wiederaufbau

Plattling

Mitte Februar 1945 wurde Außenlager des KZ Flossenbürg in Plattling errichtet. Im April 1945 kam es zur Bombardierung des Bahngeländes, 600 Menschen verloren dabei ihr Leben. Am 24./25.04.1945 wurde das KZ-Außenlager evakuiert, am 01.05.1945 marschierten die US-Truppen kampflos in den Ort ein. Nach dem Krieg wurden neue Wohngebiete erschlossen und die Infra- und Gewerbestruktur ausgebaut.

Angriffe

• 16. April 1945: Bombardierung des Eisenbahnknotenpunktes, v.a. des Bahnhofs, in Plattling

Tote und Verletzte

• durch Luftangriff vom 16. April 1945:
 - ca. 600 Tote, v.a. auf den Transportzügen
 - ca. 2.000 Verwundete, v.a. auf den Transportzügen
• Die 3. US Armee vermeldet nach dem Einmarsch in Plattling im Rahmen einer nachträglichen Untersuchung 109 tote KZ-Häftlinge in der Krankenstation sowie weitere 187 tote KZ Häftlinge in Einzel- und Massengräbern

Schäden

• durch Luftangriff vom 16. April 1945:
 - Zerstörung des Bahnhofsgebäudes
 - Zerstörung mehrerer Transportzüge in und um den Bahnhof
 - schwere Schäden am Turm und am Dach des Langhauses der Friedhofskirche St. Jakob
 - zahlreiche Gebäudeschäden in Plattling
 - viele Häuser reparaturbedürftig und unbewohnbar

Kriegsende

• Mitte Februar 1945:
 - Errichtung eines Außenlagers des KZs Flossenbürg in Plattling
 - Überstellung von 500 KZ-Häftlingen zum Arbeitseinsatz auf den Schulungsflugplatz Plattling (Plan zum Umbau des Flugplatzes für den Einsatz von Düsenjägern)
• 24./25. April 1945:
 - weitgehende Evakuierung des KZ-Außenlagers Plattling
 - Hissen der weißen Fahne auf dem Kirchturm durch den 18-jährigen Fritz Purtz
 - dadurch Verhinderung von Granatbeschuss durch feuerbereite US-Artillerie
• 01. Mai 1945: kampfloser Einmarsch der 3. US-Armee in Plattling

Ausgangslage

Einwohnerzahlen:
1939: 6.109
1946: 10.713
1955: 8.307
1961: 8.366
1968: 8.992
Flüchtlinge und Heimatvertriebene:

• nach Kriegsende 1945: Umfunktionierung der Baracken des KZ-Außenlagers Plattling in ein Flüchtlingsheim
• 13. September 1950: 1.582 Heimatvertriebene (8.290 Einwohner insgesamt)

Wiederaufbau

Umsetzung:

• nach Kriegsende 1945:
 - rascher wirtschaftlicher Aufschwung
 - Ansieldung von gewerblichen und industriellen Niederlassungen
• 1949 – 1952: Ausbesserung der Schäden und Innen-Renovierung der Friedhofskirche St. Jakob
• 06. April 1954: Eröffnung des wiederaufgebauten Bahnhofs
• 1956: Erneuerung des Daches und Erweiterung der Empore der evang.-luth. Dreieinigkeitskirche
• 1962: Außen-Renovierung der Kirche zur Hl. Familie in Pankofen
• 1969 – 1971: Bau der Pfarrkirche St. Michael wegen des Bevölkerungswachstums in Plattling

Literatur

KOLPINGSFAMILIE PLATTLING e.V. (Hrsg.): Chronik 1859-1994. Kolpingsfamilie Plattling, Osterhofen 1994.
STADT PLATTLING: Stadt Plattling – Die Isarstadt im Herzen Niederbayerns, Plattling 1996.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1952. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1952, S. 492.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 19.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistisch20 Landesamt, München 1969, S. 19.
WURSTER, Herbert W.: Plattling – Die Kirchen in den Pfarreien der Stadt, 2. völlig neubearb. Aufl., Regensburg 1999 (= Schnell Kunstführer, Nr. 1506 von 1985).

INTERNET: http://www.plattling.de/unsere_stadt/index.html (23.01.2010).

DANK:
Für weitere Auskünfte danken wir dem STADTARCHIV Plattling.