Im Februar und April 1945 fielen Bomben auf Neumarkt, über 500 Tote und schwere Schäden rund um den Bahnhof und in der Innenstadt waren zu beklagen. Die Einnahme der Stadt durch US-Truppen erfolgte erst nach mehrtägigen Kämpfen am 22.04.1945. 1947 lebten über 10.000 Flüchtlinge in Massenunterkünften. 1.223 von ihnen hatten sich 1950 in Neumarkt niedergelassen (12.177 Einwohner gesamt). Die Bevölkerungszahl stieg bis 1968 auf 18.646 an. Um der Wohnungsnot Herr zu werden, wurde der soziale Wohnbau vorangetrieben. Der Wiederaufbau der Altstadt erfolgte in schlichter traditioneller Bauweise.
Angriffe
• 23. Februar 1945: Luftangriff
• 11. April 1945: schwerster US-Luftangriff:
- 175 Tonnen Sprengstoff
- Angriffsziel: Bahnhof
Tote und Verletzte
• insgesamt etwa 500 Tote, darunter viele ungarische Flüchtlinge
Schäden
• Zerstörung oder schwere Beschädigung:
- Bahnhof
- Altstadt
Kriegsende
• 19. - 22. April 1945: Kampf um Neumarkt
- Beschuss und Bombardierung durch US-Armee
- 22. April 1945: Einnahme der Stadt
Ausgangslage
Einwohnerzahlen:1946: 10.243
1954: 13.736
1955: 14.007
1961: 15.795
1968: 18.646
• Juni 1945:
- 6.947 erwachsene deutsche Einheimische
- 1.250 Flüchtlinge und Evakuierte
- ca. 223 Ausländer
• 12.03.1947 (Wochenreport des Flüchtlingskommissars):
- 10.034 Flüchtlinge, Heimatvertriebene und Ausländer in Privatquartieren
- 306 Heimatvertriebene in Lagern
• 13. September 1950: 1.223 Heimatvertriebene (12.177 Einwohner insgesamt)
• 15.11.1952:
- 40 Evakuierte aus Nürnberg
• September 1956:
- 2.100 Flüchtlinge (= 14,4% der Bevölkerung)
- 300 Zugewanderte aus der SBZ / Ostberlin
Wiederaufbau
Umsetzung:• 24. Oktober 1945: Anordnung zur Mitarbeit an der Schuttabfuhr an alle ehemaligen männlichen Mitglieder der NSDAP und ihrer Gliederungen (Ausnahmen u.a. Ärzte, Eisenbahn- und Postpersonal)
• 29. Juli 1946: vorübergehendes Bauverbot, da Materialmangel (nur noch Arbeiten an bereits fortgeschrittenen Bauprojekten oder bei Bauherren im Besitz aller benötigten Materialien)
• Wiederaufbau von Wohnungen:
- Verwendung der vom städtischen Bauausschuss zugeteilten Baustoffe v.a. für Wohnungsbau
- bis 1946: teilweiser oder vollständiger Wiederaufbau von über 330 Wohnungen
- bis 1948: Großteil der 5.575 bei Kriegsende nicht mehr bewohnbaren Wohnungen wieder bezogen
• Wiederinstandsetzung und Wiederaufnahme der Produktion von Fabriken (u.a. Expreßwerke, Sprengstoffwerk, Pfleiderer, Bleistiftfabrik, Saturn, Ehmann, Eisenwerk, Hauck & Lang)
• neben Wiederaufbaumaßnahmen auch zahlreiche Neuerstellungen (u.a. Büros, Lagerräume, Läden)
Kirchen und Klöster
Kath. Spitalkirche St. Magdalena Neumarkt i.d.OPf.
Kirchen und Klöster
Zerstörung: 20.-23.04.1945Pfarrhof St. Johannes Neumarkt i.d.OPf.
Kirchen und Klöster
Zerstörung: 20.04.1945Wiederaufbau: 1948-1949
Profanierte Hl.-Kreuz-Kapelle Neumarkt i.d.OPf.
Kirchen und Klöster
Zerstörung: 20.-23.04.1945Öffentliche Gebäude
Öffentliche Gebäude
Zerstörung: 20.-23.04.1945Wiederaufbau: 1956-1957
Übrige
Kastengebäude / Reitstadel Neumarkt i.d.OPf.
Übrige
Zerstörung: 20.-23.04.1945Wiederaufbau: 1978-1981
Untertor (Spitaltor) Neumarkt i.d.OPf.
Übrige
Zerstörung: April 1945Literatur
KRÜNINGER, Rainer: Die Zerstörung Neumarkts 1945. Erinnerungen und Dokumente, Neumarkt 2000, S. 42 - 83 und S. 175 - 179.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1952. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1952, S. 494.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 18.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1969, S. 19.
DANK
Für weitere Auskünfte danken wir dem STADTARCHIV Neumarkt.