Da Krumbach Lazarettstadt war, blieb es weitgehend von Bombardierung verschont. Am 26./27.04.1945 kam es beim Einmarsch der US-Truppen zu Kampfhandlungen mit deutschen Einheiten. Flüchtlinge, Displaced Persons und Heimatvertriebene wurden nach Kriegsende 1945 in der Stadt untergebracht. 1950 lebten 1.793 Heimatvertriebene in Krumbach (6.420 Einwohner insgesamt). Mithilfe der Gemeinnützigen Baugenossenschaft konnten neue Siedlungsgebiete erschlossen werden.
Angriffe
• 20. Februar 1945: US-Tieffliegerangriff mit Bordwaffen
- Angriffssziel: Bahnhof
• ab März 1945: Krumbach als Lazarettstadt vor weiteren Luftangriffen verschont
Tote und Verletzte
• durch Luftangriff am 20. Februar 1945: keine Toten und Verletzten
• durch Kämpfe zwischen US-Armee und deutscher Wehrmacht am 27. April 1945:
- 4 tote Zivilisten
Schäden
• durch Luftangriff am 20. Februar 1945:
- Zerstörung der Lokomotiven und einiger Waggons
- leichte Schäden an der Bahnmeisterei
• durch Kämpfe zwischen US-Armee und deutscher Wehrmacht am 27. April 1945:
- 249 Gebäude beschädigt
Kriegsende
• 26. April 1945: Truppendurchzug deutscher Soldaten
• Nacht 26./27. April 1945: Sprengung der Kammelbrücke durch deutsche Soldaten
• 27. April 1945:
- Kampfhandlungen zwischen US-Armee und deutscher Wehrmacht
Ausgangslage
Einwohnerzahlen:1946: 5.826
1955: 7.065
1961: 7.877
1968: 8.880
• nach Kriegsende: Unterbringung ehemaliger französischer, russischer und polnischer Kriegsgefangener:
- frühere jüdische Ferienkolonie
- Lager des RAD (Reichs-Arbeits-Dienst)
- Knoll-Baracken
- ehemaliges „Franzosenhaus“, nun „Russenlager“
• Anzahl von Ausländern und Displaced Persons:
- Juli 1945: 434
- Dezember 1945: 283
- Februar 1946: 790
• 13. September 1950: 1.793 Heimatvertriebene (6.420 Einwohner insgesamt)
• 1950: Auflösung der Flüchtlingslager und Wohnungsbau
• 1951: Bau der Siedlung auf dem Gelände südlich des Westfriedhofs für Heimatvertriebene
Wiederaufbau
Pläne und Ideen:• 06. Mai 1949: Gründung der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Krumbach
• 1948: Errichtung eines 10-Familienhauses am Lettenberg durch die Stadt
• 1949: Baubeginn für 7 Siedlungsdoppelhäuser auf der Paulushöhe
• 1950 und 1951: Siedlungsgebiete für Heimatvertriebene auf dem ehemaligen Wehrmachtsgelände der Munitionsanstalt und auf dem Gelände südlich des Westfriedhofs
Literatur
SALLINGER, Barbara: Krumbach. Vorderöstereichischer Markt. Bayerisch-Schwäbische Stadt. Band II: Krumbach im Zwanzigsten Jahrhundert (1918-1992/93), Krumbach 1993, S. 107 - 177.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1952. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1952, S. 500.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 19.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1969, S. 20.