Im Februar und April 1945 wurde Kolbermoor Ziel von US-Luftangriffen. Am 02.05.1945 marschierten US-Truppen ein. Bis 1950 waren 1.316 Heimatvertriebene im Ort untergebracht (bei 7.778 Einwohnern insgesamt). Neubaugebiete wurden ausgewiesen und die Industriebetriebe aufgebaut.
Angriffe
• 20. Februar 1945: US-Luftangriff
• 21. April 1945: US-Luftangriff
Tote und Verletzte
• durch Luftangriffe: 3 Tote
Schäden
• durch Luftangriff am 20. April 1945:
- Zerstörung von 5 Gebäuden
- Beschädigung mehrerer Gebäude
• durch Luftangriff am 21. April 1945:
- Zerstörung von 2 Siedlungsgebäuden
- Beschädigung mehrerer Gebäude
Kriegsende
• 09. April 1945: Aktivierung der deutschen Freischärlerbewegung "Werwolf" in Kolbermoor
• 30. April 1945: ein deutscher Jagdtiger-Panzer stürzt beim Rückzug vor der US-Armee mitsamt der Brücke in den Kanal
• 02. Mai 1945:
- Einmarsch der US-Armee mit Panzern aus Richtung Lohholz und Brückenstraße
- friedliche Besetzung Kolbermoors durch die US-Armee
Spuren des Krieges
• Bombentrichter in den Wäldern um Kolbermoor, insbesondere im Bereich „Am Gangsteig“
Ausgangslage
Einwohnerzahlen:1946: 7.451
1954: 7.780
1955: 7.801
1961: 8.232
1968: 9.254
• nach Kriegsende: dauerhafte Aufnahme und Unterbringung von ca. 2.000 Flüchtlingen
• 1945: ca. 1.200 wohnungssuchende Neubürger
• 13. September 1950: 1.316 Heimatvertriebene (7.778 Einwohner insgesamt)
Wiederaufbau
Pläne und Ideen:• infolge der Wohnungsnot, v.a. durch den Flüchtlingszustrom, Ausweisung von Neubaugebieten
• nach 1945/1946: im Rahmen der Bekämpfung des Wohnraummangels Neubau von 27 Wohnungsblöcken durch das Siedlungswerk der Diözese München-Freising, die Stadt Kolbermoor sowie durch private Unternehmer
• nach 1945:
- Instandsetzung von Häusern und Straßen (Karolinenhöhe)
- Instandsetzung der eingestürzten Kanalbrücke bei der Hasslerstraße
- Wiederaufnahme der Arbeit in wirtschaftlichen Betrieben, u.a. Baumwollspinnerei, Tonwerk, Grafitwerk und dutzenden weiteren Klein- und Kleinstunternehmen
- Einstellung auf die Produktion besonders benötigter Güter wie Dachziegel, Ziegelsteine und Spezialgarne
• bis 1946: Beschäftigung von ca. 150 Arbeitssuchenden im Tonwerk sowie von 40 Angestellten im Grafitwerk
• bis 1947:
- Brückenneubau fertig gestellt
- Gemeindliche Singschule
• 1948:
- Handelsschule Alpenland
- Baubeginn für den Caritas-Kindergarten
- Volksbildungswerk
• 1949:
- Errichtung von 28 neuen Wohnungen auf der Karolinenhöhe
- Baubeginn der Neuen Siedlung im Nordwesten
- Gründung der Likörfabrik Franz Stettner
• 1950er Jahre:
- allmähliche Entwicklung Kolbermoors zur Industriestadt
- bedeutendes Wachstum insbesondere der Baumwollspinnerei
• 1950:
- Fertigstellung von 80 Eigenheimen in der Neuen Siedlung
- Beginn der Erstellung der VdK-Siedlung (Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner)
- zunehmende Ausrichtung der Infrastruktur auf den motorisierten Verkehr
• 1951: Strumpffabrik Meier mit 350 Beschäftigten
• 1954:
- Restauration der Innenstadtkirche und Erweiterungsbau für eine neue Sakristei
- Grundsteinlegung der evangelischen Kreuzkirche
• 1959: Schulhausneubau an der Flurstraße
• 1963: Stadterhebung
Literatur
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1952. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1952, S. 490.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 19.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1969, S. 20.
WEBER, Klaus: Jahrbuch zur Geschichte Kolbermoors, Bd. 1, Kolbermoor 2002.
WEBER, Klaus: Jahrbuch zur Geschichte Kolbermoors, Bd. 2 und Begleitband, Kolbermoor 2002.
DANK
Für weitere Auskünfte danken wir dem STADTARCHIV Kolbermoor.