Atlas zum Wiederaufbau

Karlstadt

Von Februar bis März 1945 war Karlstadt Ziel von Bombenangriffen. Die Mainbrücke wurde von deutschen Soldaten gesprengt. Nachdem die Wehrmachtseinheiten abgezogen waren, marschierten US-Truppen am 07.04.1945 ein. Heimatvertriebene mussten untergebracht werden. Die Einwohnerzahl stieg bis 1968 auf 6.060 (1939: 3.535). Neben der Wiederherstellung zerstörter Gebäude entstanden Neubausiedlungen am Stadtrand.

Angriffe

• 14. Februar 1945: Beschuss der Stadt mit Bordwaffen durch Tiefflieger
• 17. Februar 1945: Tieffliegerangriff auf einen Fronturlauberzug am Stettener Block
• 19. Februar 1945: versuchter Tieffliegerangriff an der Klosterüberfahrt, durch Flak abgedrängt
• 31. März 1945: Bombardement des Gaswerks sowie der Würzburgerstraße
• 03. – 06. April 1945: pausenloser Beschuss der Stadt durch US-Artillerie sowie Bombardierung und Beschuss durch Tiefflieger

Tote und Verletzte

• durch Angriff am 17. Februar 1945: 6 Tote und 20 Verletzte
• durch Artilleriebeschuss und folgende Brände: 15 Tote

Schäden

• durch Artilleriebeschuss und Brände: völlige Zerstörung von 41 Wohnhäusern sowie 19 Wirtschafts- und Betriebshäusern
• größte Schäden: Langgasse, Frankenbräu sowie im Gebiet der südlichen Altstadt

Kriegsende

• 27. März 1945: Sprengung der Mainbrücke durch deutsche Truppen
• 06. April 1945: Abzug der Wehrmachtseinheiten
• 07. April 1945:
 - morgens Setzen der weißen Fahne auf dem oberen Stadtturm
 - 17.00 Uhr: Einzug der US-Armee
• 09. April 1945: offizielle Besetzung der Stadt

Ausgangslage

Einwohnerzahlen:
1939: 3.535
1946: 4.989
1955: 5.976
1961: 6.004
1968: 6.060
Flüchtlinge und Heimatvertriebene:

• 13. September 1950: 953 Heimatvertriebene (5.396 Einwohner insgesamt)

Obdachlose:

• durch Beschuss und Brände: 421 Obdachlose

Wiederaufbau

Umsetzung:

• April 1945: provisorische Reparatur der Mainbrücke durch die Amerikaner
• 1947: Hilfe für Brandopfergeschädigte
 - die Stadt stellt das Rohmaterial zur Wiederherstellung ihrer Gebäude
 - verschiedene Sammlungen bringen 39.000 Reichsmark für die Opfer
• 1947: Verpachtung von Schrebergartenparzellen an Flüchtlinge um die gespannte Ernährungslage zu bessern

Literatur

SCHNEIDER, Manfred: Karlstadt von 1945 bis 1947: Leben nach der Stunde Null, in: Jahrbuch der Stadt Karlstadt, Karlstadt 2005, S. 93 – 98.
SCHWARZ, Franz: Karlstadt und das Kriegsende, in: Karlstadt, Karlstadt 1998, S. 10 – 22.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1952. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1952, S. 498.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 20.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1969, S. 21.
ZAPOTETZKY, Werner: Karlstadt. Geschichte einer Stadt in Franken, Karlstadt 1994, S. 241 – 248.

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