Nach mehreren Luftangriffen, bei denen der Bahnhof, Industrieanlagen sowie die Obere und Untere Vorstadt getroffen wurden, marschierten am 11./12.04.1945 US-Truppen in die Stadt ein. Die für Evakuierte schon während des Krieges errichteten Baracken wurden zur Unterbringung von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen genutzt. 1968 betrug die Einwohnerzahl 6.821 (1939: 3.841).
Angriffe
• zwischen 19. Februar 1945 und 10. April 1945: 4 Luftangriffe durch die US-Luftwaffe
• betroffene Gebiete:
- Bahnhof und Schwarze Brücke (03. April 1945)
- Industrieanlage
- Stabseinrichtungen der NS-Kommandatur
- Untere und Obere Vorstadt (09. April 1945)
Tote und Verletzte
• durch Luftangriffe am 03. und 09. April 1945: 5 Tote
Schäden
• Zerstörung oder schwere Beschädigung:
- 5 Wohngebäude total zerstört, 13 schwer beschädigt
- 3 öffentliche Gebäude total zerstört, u.a. Bahnhof
- v.a. Gebiet der Oberen Hauptstraße betroffen
leichte Beschädigung:
- 24 Wohngebäude leicht beschädigt
- 5 öffentliche Gebäude leicht bis schwer beschädigt, u.a. Schule und Kirche
Kriegsende
• 11. April 1945: Sprengung der Mainbrücke und der beiden Eisenbahnbrücken durch ein kroatisches Sprengkommando
• Schützengräben und Panzersperren durch Volkssturm angelegt
• 11./12. April 1945: kampflose Einnahme der Stadt durch die US-Armee
Ausgangslage
Einwohnerzahlen:1946: 5.882
1954: 6.460
1955: 6.449
1961: 6.815
1968: 6.821
• bereits im Krieg: Errichtung von Baracken für Evakuierte, v.a. aus dem Pfälzer-Raum und dem Ruhrgebiet
• nach 1945 bis in die 1960er Jahre: Nutzung dieser Baracken für Flüchtlinge und Heimatvertriebene
• 1948: Errichtung der Flüchtlingsbaracke in der Goethestraße 2 1/2
• 1947: 1.167 Flüchtlinge und Heimatvertriebene
• 13. September 1950: 1.285 Heimatvertriebene (6.295 Einwohner insgesamt)
• 1960: 1.765 Flüchtlinge und Heimatvertriebene
Wiederaufbau
Umsetzung:• ab 1945 im Wohnungsbausektor:
- Räumungsarbeiten
- Reparaturen
- Bauplangenehmigungen
• 1945: Errichtung von Notquartieren, u.a. Barackensiedlung in der Düsseldorferstraße und im Gebäude der Volksschule
• bis 1948: Wiederaufbau fast aller zerstörten oder beschädigten öffentlichen Gebäude und Wohngebäude
• ab 1949: verstärkte Förderung des städtischen Wohnungsbaus
• 1945 - 1949: Schaffung von 80 neuen Wohnungen
• 1951 - 1960: Schaffung von 162 neuen Wohnungen
Literatur
DILLER, Stephan: Haßfurt. 1871 bis 2007. Bd. 1, Haßfurt 2008, S. 88 - 107 und S. 167 - 175.
DILLER, Stephan: Haßfurt. 1871 bis 2007. Bd. 2, Haßfurt 2008, S. 429 - 435.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1952. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1952, S. 498.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 19.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1969, S. 20.
DANK
Für weitere Auskünfte danken wir dem STADTARCHIV Haßfurt.