Atlas zum Wiederaufbau

Germering

Am 30.04.1945 endete für Germering, das seit 1944 mehrfach bombardiert worden war, der Krieg mit dem Einmarsch der US-Truppen. Die geringen Gebäudeschäden wurden rasch behoben. Gleich nach Kriegsende kamen Heimatvertriebene in Wirtshaussälen, Bauernhöfen und Baracken unter. Die Einwohnerzahl stieg von 1.608 (1939) auf 14.656 (1968). Zum Bau neuer Wohnungen wurde die Wohnungsbaugenossenschaft GAGFAH gegründet. Zudem entstand ein neues Ortszentrum.

Angriffe

• 19. Juli 1944: US-Bombardement
• 07. Januar 1945: britisches Bombardement
• kurz vor Kriegsende: weiteres Bombardement

Tote und Verletzte

• durch eine Luftmine stirbt in Neugermering/Harthaus ein 9jähriger Junge
• beim Einmarsch der US-Armee am 30. April 1945:
 - 5 SS-Männer durch Granate getötet
 - 1 Bauer tödlich von Amerikanern angeschossen
 - 1 Frau am Arm angeschossen

Schäden

• durch Luftangriff am 19. Juli 1944: keine Schäden (Bombeneinschlag auf freiem Feld)
• durch Luftangriff am 07. Januar 1945: ein Bauernhof fängt Feuer, kann aber gerettet werden
• durch Luftangriff kurz vor Kriegsende: 20 Siedlungshäuser in der Ritter-von-Eppstraße in Neu-Germering betroffen

Kriegsende

• 30. April 1945:
 - kampfloser Einmarsch der US-Armee
 - 5 im Schulhaus verschanzte SS-Männer durch eine Handgranate getötet

Ausgangslage

Einwohnerzahlen:
1939: 1.608
1946: 2.471
1955: 3.159
1961: 4.949
1968: 14.656
Flüchtlinge und Heimatvertriebene:

• 1945 - 1947: Aufnahme von 763 Heimatvertriebenen (ca. ein Drittel der Gesamteinwohnerzahl)
• Unterbringung:
 - in Wirtshaussälen
 - auf Bauernhöfen
 - in Baracken an der Oberen Bahnhofsstraße
 - auf dem Dorniergelände

Wiederaufbau

Pläne und Ideen:

• Wohnungsbaukonzept von Oberbürgermeister Martin Keller und der Wohnbaugenossenschaft GAGFAH: Ziel, Heimatvertriebenen bei verbilligten Mieten bessere Unterkunftsmöglichkeiten zu bieten
• 1961: Gemeinderatsbeschluss zum Ausbau eines neuen Ortszentrums im Baugebiet zwischen Kirchenstraße, Bundesstraße 12 sowie Oberer und Unterer Bahnhofstraße

Umsetzung:

• ab 1945:
 - Errichtung eines neuen Stadtkerns auf dem ehemaligen Stöhr-Lagergelände
 - Ausbau des Kanalisationsnetzes
• 1978: Erhebung Germerings zur Großgemeinde
• 1991: Erhebung Germerings zur Stadt (2004: zur großen Kreisstadt)

Literatur

OBERHOFER, Betty: Germering. Vom Dorf zur Großraumsiedlung, München 1975.
PFISTER, Peter: Schriften des Archivs des Erzbistums München und Freising. Das Ende des zweiten Weltkriegs im Erzbistum München und Freising, Bd. 8, Regensburg 2005.
SROWNAL, Franz / SCHÖCHLIN, Ingeborg: Leben in Germering 1904 bis 2004, Erfurt 2004 (= Die Reihe Archivbilder).

INTERNET:
http://www.germering.de/ (12.03.2009)

DANK
Für weitere Auskünfte danken wir dem BAYERISCHEN LANDESAMT FÜR STATISTIK und Datenverarbeitung.