Vor allem das Schienen- und Straßennetz war ab Dezember 1944 Ziel von Tieffliegerangriffen. Am 29./30.04.1945 kam es beim Einmarsch der US-Armee zu Gefechten, die Isarbrücke wurde gesprengt. Unter Aufsicht der SS zogen KZ-Häftlinge durch die Stadt. Am 01.05.1945 marschierte die US-Armee ein, die SS leistete in den umliegenden Dörfern Widerstand.
Angriffe
• ab Dezember 1944: Tieffliegerangriffe auf das Schienen- und Straßennetz im Raum Dingolfing-Landau-Vilsbiburg
Tote und Verletzte
• 1. Mai 1945: mehrere Tote und Verwundete während Feuergefecht an der Isarbrücke und infolge von Begleitumständen des Einmarsches sowie mehrere Selbstmorde
• 01./02. Mai 1945: Schuhmachermeister Michael Kronbeck während des US-Einmarsches erschossen
• 02.05.1945: Ermordung Zuchthaus-Oberhauptwachtmeisters Franz Xaver Schuster und Zuchthaus-Hauptwachtmeisters Max Jörg durch entflohene Fremdarbeiter in der Bräuhausgasse
• 09. Mai 1945: Auffinden von 7 Leichen in Häftlingsuniform am Asenbach in der Gemeindeflur Dingolfing
Schäden
• infolge von Tieffliegerangriffen auf das Straßen- und Schienennetz im Raum Dingolfing-Landau-Vilsbiburg seit Dezember 1944: vereinzelte Häuser- und Gebäudeschäden
• durch Brückensprengung am 30. April 1945: starke Beschädigung der umliegenden Wohnhäuser
Kriegsende
• 26. April 1945: Abwurf von Flugblättern durch US-Luftwaffe
• 29. April 1945:
- Gefecht zwischen US-Artillerie und deutschen Kräften
- Marschzug von KZ-Häftlingen durch Dingolfing (unter Aufsicht der SS)
• 30. April 1945: Sprengung der Isarbrücke
• 30. April/01. Mai 1945: Bevölkerung erreicht Verzicht auf Sprengung der Hochbrücke, um Häuser der Oberen Stadt zu schonen
• 01. Mai 1945:
- kurzes Feuergefecht an der Isarbrücke zwischen US-Einheiten und deutschen Truppen
- Einmarsch der US-Armee in Dingolfing
- hartnäckiger Widerstand der SS gegen die vorrückende US-Armee in den umliegenden Dörfern Mamming, Loiching, Niederviehbach und Oberviehbach
Ausgangslage
Einwohnerzahlen:1946: 7.477
1955: 8.365
1961: 10.456
1968: 10.584
• 13. September 1950: 1.913 Heimatvertriebene (7.770 Einwohner insgesamt)
Wiederaufbau
Umsetzung:• 1945: provisorische Reparatur der Brücke durch die US-Besatzungstruppen
• 1947: Wiederinbetriebnahme der Isaria-Glas Landmaschinenfabrik mit bald 750 Beschäftigten (späterer Goggomobilhersteller, heute Teil von BMW)
• 1950: Bau des Isar-Wald-Stadions
• 1952: Bau der Grundschule St. Joseph in Höll
• 1951/53: Erweiterungsbauten am Krankenhaus
• bis 1955: Errichtung eines neuen Siedlungsgebiets um die Böckler-, Ketteler und Kolpingstraße in Dingolfing-Höll durch die Gemeinnützige Baugenossenschaft
• 1955: Anlage eines Stausees und Regulierung der Isar
• 1957:
- Bau der zweiten kath. Pfarrkirche St. Josef
- Einweihung des Hochwasserrückhaltebehälters und der Kraftstufe Dingolfing
• 1958: Neubau des Rotkreuzhauses
• 1959/1960: Bau der evang.-lutherischen Erlöser-Kirche
• 1963: Bau von Wohnblöcken an der Erlen-, Tannen-, Hackermühl- und Weidenstraße
Literatur
MÜLLER, Thomas G.: 50 Jahre Dingolfing, in: Edition Weiss-Blau 105 (2001), S. 21 - 27.
MARKMILLER, Fritz: Am 1. Mai 1945. Katastrophales Ende - Zukunftorientierter Neubeginn, in: Der Storchenturm 30 (1995/1996), 58/59.
OSTERMANN, Rainer: Kriegsende in der Oberpfalz. Ein historisches Tagebuch, Regensburg 1995.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1952. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1952, S. 492.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 19.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1969, S. 19.
WÄLISCHMILLER, Heinrich: Angst vor Hunger und Durst und Not und Tot. Das Kriegsende 1945 in Dingolfing, Dingolfing 1955.
INTERNET:
http://www.dingolfing.de/07_00_stadtportraet/07_05_geschichte.php (03.03.2009)
DANK
Für weitere Auskünfte danken wir dem STADTARCHIV Dingolfing.