Atlas zum Wiederaufbau

Deggendorf

Bei Kriegsende 1945 war der Hafen Ziel von Bombenangriffen. Am 27.04.1945 wurde die Stadt kampflos an die US-Armee übergeben. 1945 waren in der Alten Kaserne Flüchtlinge und über 1.200 jüdische KZ-Häftlinge aus Theresienstadt untergebracht. 1950 lebten 3.829 Heimatvertriebene in Degendorf (bei insgesamt 16.328 Einwohnern). Neben der Neuansiedelung von Industriebtrieben wurde vor allem der Wohnungsbau vorangetrieben. Grundlage bildete ein 1949 verabschiedeter Wirtschaftsplan.

Angriffe

• im März 1945 und am 20. April 1945: US-Luftangriffe

• Angriffsziel: Hafenanlage

Tote und Verletzte

• durch Luftangriffe: 7 Tote

• durch Gefechte bei Uttobrunn: mehrere Tote

Schäden

• durch Kampfhandlungen und Plünderungen: Schäden am Kaufhaus Karl Vanoni am Stadtplatz

• durch Brand: Schäden am Kaufhaus Anton Krauth

• durch Beschuss, Brückensprengung und Plünderung: Schäden an der Deggendorfer Werft

• Zerstörung der Hafenanlage

• Zerstörung und Beschädigung von Gebäuden Ecke Stadtplatz/Bahnhofsstraße

Kriegsende

• 27. April 1945:

- Sprengung der Maximiliansbrücke durch die deutsche Wehrmacht

- kampflose Übergabe der Stadt an die US-Armee nach Hissen einer weißen Fahne auf dem Grabkirchenturm

Ausgangslage

Einwohnerzahlen:
1939: 12.057
1946: 15.959
1954: 17.225
1955: 17.073
1961: 17.082
1968: 18.393
Flüchtlinge und Heimatvertriebene:

• 1945: Flüchtlinge und über 1.200 jüdische Gefangene aus dem KZ Theresienstadt in der Alten Kaserne untergebracht

• später Flüchtlinge aus den Elends- und Barackenquartieren der Stadt in die Alte Kaserne umquartiert

• 13. September 1950: 3.829 Heimatvertriebene (16.328 Einwohner insgesamt)

Wiederaufbau

Pläne und Ideen:

• Wiederaufbau nach Dringlichkeit:

- Wohnungen

- Schulräume

- Donaubrücke

• April 1949: Wirtschaftsplan des Diplomingenieurs Zelinsky (Flächennutzungs-, Verkehrs- und Grünflächenplan)

Umsetzung:

• 1946: Wiederaufbau der Donaubrücke abgeschlossen

• 1950: Ansiedlung vieler Industriebetriebe

• 1958: Ansiedlung der „Textilwerke Deggendorf“ als größter Arbeitgeber der Stadt

• Deggendorf wird somit zur Industrie-, Einkaufs-, Behörden- und Schulstadt

Literatur

FORSCHUNGSAUSSCHUSS DES HEIMATVEREINS DEGGENDORF UND UMBEGUNG (Hrsg.): Festschrift zum 1200jährigen Jubiläum der unmittelbaren Stadt Deggendorf, Deggendorf 1950, S. 208.

MOLITOR, Johannes: Deggendorf. Stadt zwischen Donau und Bayerischen Wald, Deggendorf 1994, S. 66 - 87.

STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1952. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1952, S. 492.

STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 18.

STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1969, S. 19.


DANK

Für weitere Auskünfte danken wir dem STADTARCHIV Deggendorf.

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