Die Bombenschäden 1944/45 konzentrierten sich auf den Bahnhofsbereich; die Innenstadt blieb weitgehend von Zerstörungen verschont. Am 10. und 13.04.1945 wurden jedoch alle Brücken durch deutsche Truppen gesprengt, ehe die US-Armee Bamberg einnahm. Zu 6.800 Obdachlosen kamen Flüchtlinge und Heimatvertriebene. 1968 hatte Bamberg 70.063 Einwohner (59.466 im Jahr 1939). Neben dem Wiederaufführen zerstörter Gebäude in traditioneller Architektur wurden neue Wohngebiete erschlossen und die Infrastruktur ausgebaut.
Angriffe
• zwischen 31. März 1944 und 22. Februar 1945: insgesamt 9 Luftangriffe, darunter 2 Tieffliegerangriffe
• Angriffsziel: Bahnhofsbereich
• 31. März 1944: Notabwürfe britischer Bomber über dem Stadtgebiet (eigentliches Ziel: Nürnberg)
• 02. Januar 1945: Notabwürfe britischer Bomber über dem Stadtgebiet (eigentliches Ziel: erneut Nürnberg)
• 16. Januar 1945: Notawurf US-amerikanischer Bomber über dem Stadtgebiet
• 14. Februar 1945: US-Bombardement
• 22. Februar 1945: US-Bombardement
Tote und Verletzte
• nach Notabwurf am 02. Januar 1945: ein Toter, mehrere Leichtverletzte
• nach Angriff am 14. Februar 1945: 94 Tote
• nach Angriff am 22. Februar 1945: 216 Tote
• durch Luft- und Tieffliegerangriffe insgesamt: mindestens 378 Tote
Schäden
• nach Notabwurf am 31. März 1944: 2 Häuser in der Kirschäckerstraße leicht beschädigt
• nach Notabwurf am 02. Januar 1945: schwere Schäden in der Hain-, Soden-, und Schützenstraße
• nach Notabwurf am 16. Januar 1945: begrenzte Schäden in der Hain-/Ottostraße
• nach Angriff am 14. Februar 1945: schwere Schäden im Bahnhofsviertel und am Pfisterberg, zwischen Moos- und Pödeldorferstraße sowie zwischen der Zollner- und Pödeldorferstraße
• nach Angriff am 22. Februar 1945:
- der Bahnhof, die Wohngebiete Stephansberg und Kaulberg sowie die Innenstadt getroffen
- u.a. die Erlöserkirche, die städtische Altane und die Alte Maut zerstört
• Zerstörung insgesamt:
- 362 Gebäude
- 1.700 der 16.000 Wohnungen
• Beschädigung insgesamt:
- 2.500 Wohnugen
Kriegsende
• 10. und 13. April 1945: Sprengung aller Bamberger Brücken durch deutsche Truppen
• 13. April 1945: Beschuss der Stadt durch US-amerikanische und deutsche Artillerie
• 13./14. April 1945: Einnahme Bambergs durch die US-Armee
Ausgangslage
Einwohnerzahlen:1946: 74.733
1954: 76.754
1955: 76.391
1961: 74.115
1968: 70.063
• nach Kriegsende: große Anzahl Flüchtlinge und Vertriebene in der Stadt, v.a. durch die Lage Bambergs an einer Haupteisenbahnlinie und die relativ geringe Zerstörung
• 6.800 Obdachlose
Wiederaufbau
Pläne und Ideen:• 1946: Wiederaufbaukommission durch Stadt berufen (wenig Einfluss)
• seit 1946: auf Initiative des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Bevorzugung traditioneller Architektur
• seit 1947/1951: neue Baulinie
- 1947: Wettbewerb zum Wiederaufbau im Bereich des Obstmarkts
- 1951: neue Baulinie bestätigt
- ausgeweitete Baulinien auf neu geschnittenen Flurstücken
• 1948: Gründung des Wohnungs- und Siedlungswerks der Erzdiözese Bamberg "St. Joseph-Stiftung"
• 1946: Einweihung der wieder errichteten Markusbrücke
• 1949: Einweihung der neu gebauten Greiff-Werke
• 1950er Jahre: Bau mehrerer katholischer und evangelischer Kirchen
• neue Stadtteile im Osten Bambergs
• 1953:
- Eröffnung des Filmpalasts am grünen Markt
- Eröffnung des Stadionbads als modernes Schwimmbad
Geschäftsgebäude
Gasthaus „Zum Kleebaum“ Bamberg
Geschäftsgebäude
Zerstörung: 1945Geschäftsgebäude
Zerstörung: 22.02.1945Kirchen und Klöster
Kirchen und Klöster
Zerstörung: 22.02.1945Wiederaufbau: bis 1950
Kirchen und Klöster
Zerstörung: 1945Wiederaufbau: 1951-1953
Wohngebäude
Ehem. "Haus zum Hufeisen" Bamberg
Wohngebäude
Zerstörung: 1945Wiederaufbau: 1946-1950
Öffentliche Gebäude
Öffentliche Gebäude
Zerstörung: 22.02.1945Literatur
HECKEL, Willy: Bamberg im 20. Jahrhundert. Beschreibungen eines Stadtlebens in 80 Kapiteln und 10 Exkursen, 2., überarb. Aufl., Bamberg 2000, S. 135 - 172.
MOSER, Peter: Bamberg. Geschichte einer Stadt, Bamberg 1998, S. 182 - 193.
MOSER, Peter: Bamberg. Zwischen Care-Paket und Vespa-Roller, Gudensberg-Gleichen 1998 (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bamberg, 4).
NERDINGER, Winfried (Hrsg.): Architektur der Wunderkinder. Aufbruch und Verdrängung in Bayern 1945-1960, Salzburg / München 2005, S. 114.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 18.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1969, S. 18.
ZINK, Robert: Luftkrieg und Kriegsende in Bamberg, Bamberg 1985.
DANK
Für weitere Auskünfte danken wir dem STADTARCHIV Bamberg.