Atlas zum Wiederaufbau

Bad Aibling

1944 und 1945 wurde vor allem der Bereich des Militärflugplatzes bombardiert. Am 01.05.1945 nahm die US-Armee die Stadt kampflos ein. Bis 1950 stieg die Zahl der Heimatvertriebenen auf 2.285 Personen (bei 7.872 Einwohnern insgesamt). Als Notquartiere dienten die Kurhäuser der Stadt, außerdem gab es Zwangseinquartierungen in Privathäusern. Neben dem Neubau von Wohnungen (Wohnbauwerk Bad Aibling) wurde vor allem der Kurbetrieb gefördert.

Angriffe

• 19. Juli 1944: Beschuss des Militärflughafens durch US-Tiefflieger
• 29. Oktober 1944: Luftangriff auf den Flughafen
• 03. November 1944: US-Bombardement der Stadt
• 19. Dezember 1944: US-Bombardement des Flughafens bei Bad Aibling
• 21. Dezember 1944: US-Bombardement der Stadt
• 25. April 1945: über den ganzen Vormittag hinweg Tieffliegerangriffe

Tote und Verletzte

• durch Angriff am 29. Oktober 1944: sieben Tote in Heufeld

Schäden

• durch Luftangriff am 03. November 1944: geringe Schäden
 - in der Münchnerstraße
 - am Bahnhof

Kriegsende

• 01. Mai 1945: kampflose Einnahme der Stadt durch die US-Armee

Ausgangslage

Einwohnerzahlen:
1939: 5.628
1946: 8.502
1954: 7.564
1955: 7.334
1961: 7.416
1968: 7.965
Flüchtlinge und Heimatvertriebene:

• 1948: 3.045 Flüchtlinge
• 13. September 1950: 2.285 Heimatvertriebene (7.872 Einwohner insgesamt)
• zunächst Unterbringung:
 - in den Kurhäusern der Stadt
 - Zwangseinquartierung bei Bürgern der Stadt

Wiederaufbau

Pläne und Ideen:

• Sicherung und Verbesserung der Energie- und Wasserversorgung
• Verbesserung des Hochwasserschutzes
• Renovierung der Kuranlagen
• Umquartierung der Flüchtlinge aus den Kurhäusern, um diese wieder zweckgebunden nutzen zu können
• 1948: Einführung eines Punktsytems zur gerechteren Zuweisung von Wohnraum
• in den 1950er Jahren: Förderung des "Schulsparens"

Umsetzung:

• 1948:
 - teilweise Wiederaufnahme des Kurbetriebs (Ludwigsbad, Leoheim, Karolinenschlößchen)
 - Gründung des „Wohnbauwerks der Stadt Bad Aibling“
• 1948/1949: Bau der „St.-Georg-Siedlung“
• 1949: Gründung der „Wohnbaugenossenschaft Bad Aibling“
• 1953: Einrichtung der Versorgungskuranstalt "Alpenland" für Kriegsversehrte
• 1956:
 - Umbau der Gaststätte Steingarten zur Landwirtschaftsschule (heute Förderschule)
 - Beginn der Glonnregulierung mit der Vertiefung und Verbreiterung des Flussbettes nach Hochwasserkatastrophen in den Jahren 1940 und 1954

Literatur

GORNIG, Herbert: Bad Aibling. Geschichte einer Stadt, Bd. 2, S. 9 - 247.
LOOSE, Helmut: Bad Aibling, Erfurt 1999 (= Die Reihe Archivbilder).
MAYR, Gottfried: Bad Aibling. Geschichte einer Stadt, Bd.1, S. 425 - 483.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1952. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1952, S. 490.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 19.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1969, S. 20.

DANK
Für weitere Auskünfte danken wir dem STADTARCHIV Bad Aibling.