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Kabinettausstellung „Weltenbrand! Bayern im Ersten Weltkrieg“: Ein fränkischer Kamelreiter in „Deutsch-Südwestafrika“: Kolonialzeit im Haus der Bayerischen Geschichte Pressemeldung

Erscheinungsdatum: 25.01.2024
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Kabinettausstellung „Weltenbrand! Bayern im Ersten Weltkrieg“:

Ein fränkischer Kamelreiter in „Deutsch-Südwestafrika“: Kolonialzeit im Haus der Bayerischen Geschichte

 

Mit der Präsentation des einmaligen Nachlasses eines fränkischen Kamelreiters widmet sich das Haus der Bayerischen Geschichte in der Kabinettausstellung „Weltenbrand! Bayern im Ersten Weltkrieg“ einem in der bayerischen Landesgeschichte bislang wenig diskutierten Thema. Sie ist von 22. März 2024 bis 02. Februar 2025 in der Dauerausstellung zu sehen.

 

Ein Franke in Afrika

Aus Abenteuerlust bewirbt sich der aus Hohenfeld bei Kitzingen stammende Leonhard Köberlein 1904 für den Einsatz in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ (heute Namibia). Der gelernte Fassbinder wird als Kamelreiter in die kaiserliche „Schutztruppe“ berufen. Die Dromedare der Kompanie importiert der Hamburger Unternehmer Carl Hagenbeck, bekannt als Zoodirektor und für seine Völkerschauen, vom Roten Meer nach Westafrika. Fast lädt diese skurrile Konstellation zum Schmunzeln ein, wäre da nicht die weitere deutsche Kolonialgeschichte, an der auch Bayern seinen Anteil hat.

 

Verfolgung der Herero und Nama

Die einheimischen Volksgruppen der Herero und Nama beginnen sich gegen die Fremdherrschaft und Ausbeutung zu wehren. Nach Zusatzausbildung mit Pferd und Gewehr Modell 98 wirkt Leonhard Köberlein an der Niederschlagung ihres Widerstands mit. Auf Befehl des Generalleutnants von Trotha werden die Herero und Nama verfolgt, erschossen und von Wasserstellen abgeriegelt. Viele kommen ums Leben. Genaue Opferzahlen fehlen bis heute. Überlebende werden in „Konzentrationslager“ gesperrt. Die brutalen Einsätze der kaiserlichen „Schutztruppe“ erkennt die Bundesregierung 2021 politisch als Völkermord an.


Ende der Kolonialzeit und Rückkehr nach Franken

Die deutsche Kolonialzeit endet im Ersten Weltkrieg. Leonhard Köberlein überlebt den Sieg der Südafrikanischen Union 1915 und kommt in britische Kriegsgefangenschaft. 1919 kehrt er nach Bayern zurück. Mit im Gepäck hat er seine eigene Sammlung von in Spiritus eingelegten Schlangen, Skorpionen und Insekten aus „Deutsch-Südwestafrika“. Noch im selben Jahr heiratet er in Würzburg seine Frau Johanna. Dabei trägt er die feldgraue Heimatuniform der „Schutztruppe“, der er bis zu seinem Tod 1971 in Veteranenverbänden eng verbunden bleibt.

 

Film „Bayern und des Kaisers Kolonie Deutsch-Südwestafrika“

Objekte aus dem Nachlass Leonhard Köberleins sind ab 22. März 2024 in der Kabinettausstellung „Weltenbrand! Bayern im Ersten Weltkrieg“ zu sehen.

Der Film zur Ausstellung spürt der deutschen Kolonialgeschichte am Beispiel „Deutsch-Südwestafrikas“ aus bayerischer Perspektive nach und ist während der Laufzeit in der Ausstellung zu sehen. Er erzählt die Geschichte des Kamelreiters Köberlein, von der Gier nach Rohstoffen und von dem unter Beteiligung bayerischer Soldaten blutig niedergeschlagenen Widerstand der Herero und Nama.

 

Mehr Infos unter www.hdbg.de/weltenbrand





Haus der Bayerischen Geschichte | Museum

Donaumarkt 1, 93047 Regensburg

 

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag von 09:00 bis 18:00 Uhr. Montags geschlossen. Fällt ein Feiertag auf einen Montag, so ist das Museum geöffnet. Geschlossen am 24.12., 25.12., 31.12., 01.01.

Wegen Revisions- und Wartungsarbeiten hat das Museum in Regensburg vom

8. Januar 2024 bis 4. Februar 2024 jeweils Montag und Dienstag geschlossen. Von 5. bis 9. Februar ist das Museum komplett geschlossen.

 

Eintrittspreise ins Museum

Dauerausstellung

Erwachsene 7,00 € (inklusive Bayernausstellung 2024 „Ois anders: Großprojekte in Bayern 1945 - 2020“)

Ermäßigt 5,00 € (z. B. Senioren ab 65 Jahren, Schwerbehinderte, Gruppen ab 15 Personen)

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sowie Schüler im Klassenverband und Studierende unter 30 Jahre: Eintritt frei

 

Mediaguide

3,00 € pro Person

 

Führungen für Gruppen mit maximal 25 Personen in der Dauerausstellung

Standardführung (75 Minuten): 110,00 € zzgl. Eintritt

Schülerführung (60 Minuten): 95,00 € zzgl. Eintritt

 

Für Informationen und Reservierungen melden Sie sich bei der Buchungshotline unter +49 (0)941 788 388 0 oder wenden sich per E-Mail an museumsfuehrung@stadtmaus.de

 

Kontakt | Zentrale und Verwaltung

Haus der Bayerischen Geschichte

Zeuggasse 7, 86150 Augsburg

Telefon +49 (0)821 3295-0

E-Mail pressestelle@hdbg.bayern.de

www.hdbg.de

 

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.hdbg.de und www.hdbg.de/museum, Bild- und Textmaterial auf unserem Presseportal.

* Änderungen vorbehalten! 

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