Passions-spiele
in Bayern

St. Margarethen Passionsspiele

Die Anfänge der „Passio Domini“ im burgenländischen Winzerdorf St. Margarethen reichen in das Jahr 1926 zurück. Gemeinsam mit dem Ortspfarrer Josef Kaindlbauer, den ein Besuch der Oberammergauer Passion nachhaltig beeindruckt hatte, rief der Landwirt Emmerich Unger das geistliche Spiel ins Leben. Als Spielstätte diente sein Bauernhof, die Darsteller entstammten großteils der Pfarrjugend, Unger selbst übernahm die Rolle des Christus. 1933, als die Passion in Erinnerung an das 1900. Todesjahr Jesu Christi im neuen Pfarrgemeindehaus gespielt wurde, legte die Gemeinde das Gelöbnis ab, das „Spiel vom Leiden und Sterben Christi“ alle zehn Jahre (beginnend 1926) aufzuführen - zur „größeren Ehre Gottes, zur religiösen Erneuerung der Pfarrgemeinde und des Heimatlandes und um sich die Gnade für eine neue Pfarrkirche zu erbitten“. 1961 bietet die Naturkulisse des Römersteinbruchs, mit 120 Meter Länge, 60 Meter Breite und seinen (heute) gut 4000 Sitzplätzen die größte Freilichtbühne in Österreich, erstmals den imposanten Rahmen für die Passionsaufführungen, die seit 1966 im Rhythmus von fünf Jahren stattfinden.

Der Spieltext basiert zum Teil auf der Oberammergauer Passion, der Emmerich Unger etwa den Kreuzigungsprolog entlehnte. 1946 nahm Prälat Johannes Kodatsch wesentliche Textänderungen und -erweiterungen vor, und 1971 unterzog Prof. Kurt Schuberth aus Wien den Spieltext wiederum einer gründlichen Revision entsprechend der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Juden. 

Manfred Knedlik 

Basisdaten

Ort: A-7062 St. Margarethen
Land: Burgenland
Diozöse: Eisenstadt

Informationen

Datierung: 1926-
Wird noch gespielt: Ja