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Ludwig II.

 

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Der erste bayerische König Max I. Joseph

Als am 27. Mai 1756 dem Pfalzgrafen Michael von Zweibrücken-Birkenfeld und seiner Frau Maria Franziska Dorothea der Sohn Max Joseph geboren wurde, ahnte noch niemand, dass dieser einmal alle wittelsbachischen Lande in seiner Hand vereinen und später König von Bayern werden würde. Max Joseph wuchs überwiegend am Hof seines Onkels Christian auf, da seine Mutter wegen einer Liebesaffäre erst nach dem Tod ihres Mannes ihren Witwensitz auf Schloss Sulzbach beziehen durfte. Die Vormundschaft über den Knaben hatte Kurfürst Karl Theodor aus der Linie Pfalz-Neuburg-Sulzbach. Als dessen Erbe sollte Max Joseph mehr als 40 Jahre später, im Jahr 1799, die Regierung in Bayern übernehmen.

Trotz der eher widrigen Umstände seiner Kinder- und Jugendzeit wurde Max Joseph zum Herrscher erzogen. Sein Erzieher Agathon Keralio mahnte ihn: „Denken Sie daran, dass Sie die große Hoffnung eines illustren Hauses sind.“ 1770 wurde Max Joseph das Regiment Royal Alsace übertragen, ein deutsches Fremdenregiment in französischem Dienst, dessen Uniformen später Vorbild für die bayerischen Militäruniformen werden sollten. Auch während seiner Regierungszeit in Bayern war Max Joseph das Militär ein zentrales Anliegen.

Max Joseph galt als einfach, ehrlich und gutmütig, pragmatisch, mit gesundem Menschenverstand begabt, aber ohne besondere künstlerische oder geistige Fähigkeiten. Er scheute Entscheidungen und erkrankte – besonders in seinen späteren Jahren – oft zu Zeiten, in denen wichtige Entscheidungen zu treffen waren. Eine seiner herausragendsten Eigenschaften war, dass er begabte Männer wie Montgelas und andere Reformer um sich versammelte und ihnen die nötige Handlungsfreiheit ließ, ohne sich ganz aus den Regierungsgeschäften zurückzuziehen.

Als sein Bruder Karl August 1795 starb, wurde Max Joseph zum Herzog von Zweibrücken und potentiellen Erben der Wittelsbacher. Allerdings besetzten im selben Jahr die Franzosen die Pfalz und Max Joseph musste fliehen. Nach wechselnden Aufenthaltsorten, unter anderem in Rohrbach und Ansbach, rückte das bayerische Erbe in greifbare Nähe. Als Kurfürst Karl Theodor von Kurpfalzbaiern im Februar 1799 starb, konnte Max Joseph in München einziehen und wurde dort von den Untertanen freudig begrüßt.

Er übernahm das Land in schwieriger Situation: Bayern drohte außenpolitisch zwischen Österreich und Frankreich zerrieben zu werden. Innenpolitisch hatte Karl Theodor ein stark verschuldetes Land hinterlassen, dessen Verwaltungsstrukturen und Beamtenschaft reformbedürftig waren. Darauf jedoch waren der neue bayerische Herrscher und sein Minister Maximilian Joseph von Montgelas (1759–1838) vorbereitet. Montgelas hatte seinem Herrn bereits 1796 das später sogenannte „Ansbacher Mémoire“ vorgelegt. In dieser Denkschrift war das Reformwerk bereits detailliert ausgearbeitet.

Außenpolitisch vollzog Bayern 1805 die Hinwendung zu Frankreich, um 1813 – als Napoleons Stern sank – wieder zu dessen Feinden überzutreten. Die Bündniswechsel folgten einzig politischem Kalkül, auch wenn Max Joseph nach Herkunft und Erziehung Frankreich eher zugeneigt war. Im Innern reformierten Max Joseph und Montgelas in Bayern alle Bereiche des öffentlichen Lebens. Dies war nötig geworden, weil sich das bayerische Staatsgebiet durch Mediatisierung und Säkularisation stark vergrößert hatte.

Beim Tod von König Max Joseph hatte sich Bayern zu einer nach modernen Gesichtspunkten regierten, konstitutionellen Monarchie gewandelt. Seine Grenzen, vom Beitritt Coburgs zu Bayern 1920 sowie vom Verlust der Pfalz 1945 abgesehen, entsprachen weitgehend den heutigen Staatsgrenzen.

Die Rangerhöhung vom Kurfürsten zum König durch den französischen Kaiser Napoleon am 1. Januar 1806 war für Max Joseph vor allem ein Gewinn an politischem Handlungsspielraum. Er selbst war und blieb ein bescheidener Mensch, der in der Münchner Residenz nur kleinere Zimmer neben den Räumen seiner Kinder bewohnte. „Wir bleiben dieselben“, soll Max Joseph nach der Proklamation zum König gesagt haben.

Als Herzog von Zweibrücken hatte Max Joseph 1785 in erster Ehe Auguste Wilhelmine von Hessen-Darmstadt (1765–1796) geheiratet. Sie starb während der Zeit des Exils, 1796, auf Schloss Rohrbach bei Heidelberg. Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor, auch der spätere bayerische Thronfolger Ludwig und seine Schwester Auguste Amalie, die mit dem Stiefsohn Napoleons verheiratete, Vizekönigin von Italien. Noch im selben Jahr verliebte sich Max Joseph während seines Aufenthalts in Ansbach in die badische Prinzessin Karoline, die er im März 1797 heiratete. Die beiden hatten zusammen acht Kinder.

Max Joseph starb am 13. Oktober 1825 in Schloss Nymphenburg. Der erste bayerische König war bei seinen Untertanen beliebt. Er erhielt den Beinamen „der gute Vater Max“. 

An Max Joseph erinnert wohl die höchste Trumpfkarte beim „Watten“, dem berühmten bayerischen Kartenspiel. Der Herz König heißt dort „Max“, „Maxi“ oder „Maxe“. Da das „Watten“ in der Zeit der napoleonischen Kriege zunächst vor allem bei den französischen und bayerischen Soldaten populär wurde, liegt diese Vermutung nahe.