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Ludwig II.

 

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Therese von Sachsen-Hildburghausen

Besuch König Ludwigs I. in Schweinfurt (1828) Carlotta Freiin von Breidbach-Bürresheim, gen. von Riedt (1861)
Einkleidung der ersten Novizinnen der Franziskanerinnen zu Dillingen nach deren Restitution (1829) Geschichtskonventionstaler „Segen des Himmels“ auf die acht Kinder König Ludwigs I. mit Königin Therese (1828)
Goldrubin-Weinservice „König Ludwig II.“ Jubiläumsbild anlässlich der silbernen Hochzeitsfeier König Ludwigs I. von Bayern mit Königin Therese am 12. Oktober 1835
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Titel: Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen, Königin von Bayern (seit 1825)
Geburt: 8. Juli 1792, Seidingstadt
Tod: 26. Oktober 1854, München
Konfession: evangelisch-lutherisch

Therese Charlotte Louise Friederike Amalie war die Tochter des Herzogs Friedrich von Sachsen-Hildburghausen (1763–1834) und seiner Frau Charlotte von Mecklenburg-Strelitz (1769–1818). Sie wurde zur Prinzessin erzogen, war gebildet und musisch begabt.

Der bayerische Kronprinz Ludwig wählte sie zur Frau, um einer befürchteten Pflichtheirat auf Geheiß des französischen Kaisers Napoleon zu entgehen. Sicher hatte Ludwig seine Schwester Auguste Amalie als warnendes Beispiel vor Augen. Sie musste den Stiefsohn Napoleons, Eugène Beauharnais, Vizekönig von Italien, heiraten. Auch wenn diese Verbindung glücklich wurde, ging Ludwigs Abneigung gegen Napoleon und alles Französische so weit, dass er sich keinesfalls einer von Napoleon vermittelten Heirat beugen wollte. So war König Max I. Joseph froh, als der Thronfolger sich für Therese von Sachsen-Hildburghausen entschied und damit eine politisch unbedenkliche Wahl getroffen hatte: „Freilich“, so schrieb der König an seinen Sohn, „viel Geld und Gut wird sie nicht in die Ehe bringen können, die Kleinheit des in den Rheinbund hineingezwungenen Landes macht aber die Heirat politisch unbedenklich“.

Die feierliche Verlobung fand am 12. Februar 1810 in Hildburghausen statt. Ein Problem war die Religionszugehörigkeit der Braut: Therese war wie ihre künftige Schwiegermutter, die bayerische Königin Karoline, evangelisch und blieb dies auch. Damit konnte sie aber auch zur Integrationsfigur für die vielen evangelischen Untertanen werden, die erst vor wenigen Jahren mit den Gebieten in Franken und Schwaben an Bayern gekommen waren. Dies scheint fast ein Prinzip im bayerischen Herrscherhaus geworden zu sein: die ersten drei bayerischen Königinnen waren evangelisch.

Die Hochzeit des bayerischen Thronfolgers Ludwig mit Therese war ein glänzendes Fest. Es begann am 12. Oktober, dem Namenstag des bayerischen Königs Max Joseph, und endete am 17. Oktober mit einem Pferderennen auf einer Wiese, die nach der Kronprinzessin, „Theresienwiese“ genannt wurde. An dieser Stelle findet seither ein jährliches Fest in München statt, das später sogenannte Oktoberfest.

Gefeiert wurde nicht nur in München, sondern auch in anderen Städten des Königreichs, zum Beispiel in Salzburg, Bamberg und Ansbach. Derartige Feste dienten ebenso wie die zahlreichen Reisen, die das Kronprinzen- und spätere Königspaar im Land unternahm, auch der festeren Verbindung von Volk und Dynastie. Dies war besonders in den neu hinzugekommenen Landesteilen in Franken und Schwaben nötig und wirkungsvoll.

Das Kronprinzenpaar lebte zunächst in Innsbruck und Salzburg, da Ludwig zum Generalgouverneur des Inn- und Salzachkreises ernannt worden war. Als Salzburg 1816 wieder in den Besitz Österreichs übergegangen war, nahmen sie ihren Wohnsitz in Aschaffenburg, dann in Würzburg. Erst als Ludwig die Nachfolge seines Vaters im Oktober 1825 antrat, siedelte die Familie nach München über.

Therese hatte neun Kinder (fünf Töchter, vier Söhne) mit Ludwig, nur eines davon, Theodelinde, starb noch als Säugling. Alle anderen erlebten das Erwachsenenalter. Zwei von ihnen sollten zu bayerischen Herrschern werden: der Thronfolger Maximilian (seit 1848 Max II. Joseph) wurde 1811 in München geboren, sein 1821 geborener Bruder Luitpold wurde 1886 Prinzregent von Bayern. Er regierte stellvertretend für seinen regierungsunfähigen Neffen Otto. Ein weiterer Sohn Thereses und Ludwigs, der 1815 geborene Otto, regierte von 1832 bis 1862 als König von Griechenland.

Therese war als Kronprinzessin und Königin bei der Bevölkerung sehr beliebt. Dies drückt sich auch in der Benennung von Straßen, Plätzen, Schulen, Brücken, Gebäuden oder Orten nach ihr aus. So erinnert zum Beispiel Theresienthal in Niederbayern an eine Reise des Königspaares in diese Gegend oder das Theresienmonument in Bad Aibling an den Schmerz der Königin beim Abschied ihres Sohnes Otto nach Griechenland.

Die Beziehung zwischen Therese und Ludwig war von gegenseitiger Liebe und Achtung geprägt, trotz der häufigen erotischen Eskapaden des Thronfolgers und Königs. Zur silbernen Hochzeit erfolgte die Grundsteinlegung für die Benediktinerabtei St. Bonifaz in München. Sie bestimmte Ludwig als Grablege für sich und seine Frau.

1827 stiftete Therese den „Theresien-Orden“, dem „die Bestimmung gegeben seyn soll, einer festgesetzten Zahl unverheyratheter adelicher Töchter, neben einer ihnen zugedachten Ehrenauszeichnung, zugleich eine, ihre Vermögensumstände verbessernde Jahres-Rente zu gewähren.“ Konkret bedeutete dies, dass für zwölf Frauen ein jährlicher Betrag von jeweils 300 fl. ausgegeben wurde. Der Theresien-Orden war der vornehmste Damen-Orden in Bayern. Er wurde 1986 aufgelöst.

Königin Therese verlor mit der Abdankung ihres Mannes 1848 ebenfalls den Status der Königin. Sie ist von allen vier bayerischen Königinnen die einzige, von der es ein Gemälde im Krönungsornat gibt.

Königin Therese starb am 26. Oktober 1854 an der Cholera in München. Zunächst wurde sie in der Theatinerkirche beigesetzt. 1857 erfolgte ihre Umbettung nach St. Bonifaz in die von König Ludwig I. bestimmte eigene Gruft unter dem Königsgrab.


Literatur:

Martha Schad, Bayerns Königinnen, Regensburg 1992, S. 93–166