Titel: | Freiherr |
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Geburt: | getauft 27. April 1735, Oberelvenich / Jülich | Tod: | 1. August 1800, München |
Beruf: | Staatsmann, Minister |
Konfession: | römisch-katholisch |
Die Familie Hompesch gehörte mit ihrer Herrschaft Bollheim zur Jülicher Ritterschaft. Im Herzogtum Jülich-Berg begann auch die Beamtenlaufbahn des 1741 geborenen Franz Karl Freiherrn von Hompesch, wo er es bis zum Kanzler brachte. Als Kurfürst Karl Theodor 1777 die Regierung in München antrat, stieg Hompesch dort zum Staats- und Konferenzminister auf. In der geheimen Konferenz, dem obersten Gremium des Kurfürstentums Bayern in inneren und auswärtigen Staatsangelegenheiten, waren Hompesch als Aufgabenbereich die „Finanz-, Oekonomie- und die Sachen des Kassenwesens in den kurfürstlich-bayerischen, neuburgischen, sulzbachischen, jülichschen und bergischen Landen“ zugeteilt. 1778 erhielt er vom Kurfürsten die Hofmark Berg am Laim bei München als Lehen. Im selben Jahr arbeitete er zusammen mit dem jungen Montgelas und Ignaz Graf Arco, dem führenden Mitglied der Landschaftsverordnung und späteren Schwiegervater Montgelas’, einen Reformplan aus, der sich gegen die Feudalrechte wandte.
Da er Kontakte zum Zweibrückener Hof pflegte, gehörte er zu denjenigen hohen Staaatsbeamten, die – auf Vorschlag Montgelas’ – auch nach dem Regentenwechsel von 1799 im Amt blieben.
Als Finanzminister unter Kurfürst Max IV. Joseph legte Hompesch im Herbst 1799 ein umfangreiches Gutachten zur Sanierung der bayerischen Staatsfinanzen vor. Der Kurfürst lehnte aber die Vorschläge ab und gab den Finanzreformen, wie sie Montgelas bereits im Ansbacher Mémoire präzisiert hatte, den Vorzug.
Nach Hompeschs Tod am 1. August 1800 übernahmen zunächst Theodor Heinrich Graf Topor von Morawitzky und später Montgelas selbst jeweils für drei Jahre das Amt des Finanzministers. Erster Finanzminister im Königreich Bayern wurde dann 1806 Hompeschs Sohn Johann Wilhelm.
Literatur: | Bayern entsteht. Montgelas und sein Ansbacher Mémoire von 1796, hrsg. von Michael Henker, Margot Hamm und Evamaria Brockhoff (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Nr. 32), Augsburg 1996, S. 127 f. |
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