Ludwig II.

• Maximilian I. Joseph von Bayern
• Bonaparte, Napoleon I.

• Karte: Königreich Bayern am 1. Januar 1806 mit Orten, in denen Königsfeiern stattfanden

1806

Zeichnung, koloriert

1806

Gewidmet war diese Seite der Ehrenpforte „Napoleon dem Wiederhersteller des bayerischen Königtums“.

Zur Königsfeier in Kallmünz hatten die Bürger eine Ehrenpforte an der Brücke über die Naab errichtet. Eine Seite war Napoleon gewidmet. Sie „praesentierte über dem Portal gegen der Brücke zu eine transparente Sonne mit dem Namens Chiffre des Großen Kaysers Napoleon über zerbrochene österreichische und russische Kriegstropheen schwebend, über welche Minerva den Siegesbahn, und ein Genius, der mittelst einer Posaune den Frieden verkündet, den Friedens Oelzweig hält Unter den erbrochenen Kriegstropheen stund die Aufschrift. Napoleon dem Wiederhersteller des bayrischen Königthums. Und an den drey am Portal angebrachten Schildern las man; Dem Retter Frankreichs! Dem Beschüzer Deutschlands! Dem SchuzGott der Völker!“ Auf der anderen Seite der Ehrenpforte, zum Marktplatz hin, wurde König Max I. Joseph bedacht.

Die Bevölkerung war sich demnach durchaus bewusst, dass der bayerische König dem Kaiser der Franzosen, Napoleon I., die Königskrone zu verdanken hatte. Dies kam auch in vielen Gedichten und Liedern zur Rangerhöhung zum Ausdruck. Man scheute sich nicht, dies öffentlich kund zu machen, auch wenn die Proklamation des Königs von Bayern keine Anspielung auf ein Königtum „von Napoleons Gnaden“ enthielt und der Kaiser selbst der Proklamation in der Münchner Residenz nicht beigewohnt hatte.