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Maximilian II.

 

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Ehrenpforte, errichtet bei der Königsfeier in Kallmünz am 15. Januar 1806

1806

„Ansicht derselben von den Markplatz aus“

Zeichnung, koloriert

Die Königsfeier in Kallmünz fand am 15. Januar 1806 statt. Trompetenschall und Böllerschüsse vom Schlossberg begannen den Festtag. Eine besondere Ehre für die Bürger von Kallmünz war, dass der Landrichter von Burglengenfeld mit seiner Frau an der Zeremonie teilnahm. Den beiden Ehrengästen zog man mit Kavallerie und Infanterie mit „türkischer“ Musik entgegen. Am Gasthof zum Grünen Baum endete der Zug; der Bürgermeister, der umwohnende Adel und der bürgerliche Magistrat erwarteten den Landrichter dort. Geschlossen ging man dann zu Fuß zum Rathaus. „Der Zug ging feyerlich langsam unter abwechselnter Musick der beyden Corps, dem Geläute aller Glocken, und dem Donner des Geschüzes über die Naab-Brücke, und langte beym Rathause an, von dem Trompetten und Pauken erschallten.“

Der Landrichter begab sich anschließend in den Ratssaal; von dort aus konnte er die Ehrenpforte mit der Widmung an König Max I. Joseph sehen. Es stand „über dem Portal der Ehren Pforde der Altar des Vaterlandes, auf welchem Kron und Zepter lagen, über welchem ebenfals eine transparente Sonne mit den Allerhöchsten Namens Zügen unsers Allergnädigsten Königs Maximilian Joseph, und unser Allergnädigsten Königinn Karoline schwebte. Auf der einen Seite des Altars stund Bavaria mit Siegeslaub gekrönt, und krönte mit der einen Hand die beyden Allerhöchsten Namenszüge mit einer Stern-Krone, indeß Sie mit der andern Hand die Schuzgöttin von Kallmünz zum Vaterlands Altar leitete, den eine Schalle brennender Herzen auf den Altar opfert. – Auf der andern Seite des Altars stund die Aufklärung in Begriff über Kron und Zepter einen Oelzweig auf den Altar zu legen, an dessen Fuß ein Genius ein Fruchthorn ausleeret.

Die Aufschrift auf den drey angebrachten Schildern war aus dem erhabenen Narionallied des Herrn Professor Waldhauser ‚Heil unserm König!‘ entnohmen ansenlich die 1te, die 9te und lezte Strophe.“

Auf dem Marktplatz von Kallmünz verkündete der Marktschreiber als Herold die Proklamation zum Königreich Bayern. Der Lehrer sang mit den Schulkindern, begleitet von der gesamten Musik das „erhabene National Lied Heil unserm König“. Im Anschluss daran ertönten Vivatrufe, Salven der Infanterie und Geschützdonner.

Wie überall folgte der Verkündung der Kirchgang mit einem Hochamt und einem Te Deum. Den Vormittag beschloss ein Essen im Gasthof Grüner Baum, zu dem der Magistrat von Kallmünz den Landrichter mit seiner Frau, die anderen königlichen Beamten und die benachbarten Adligen einlud. Dabei spielte Musik und man trank unter Trompeten- und Paukenschall auf die ganz königliche Familie. Um auch den Armen eine Freude zu bereiten, wurde eine Spendenbüchse aufgestellt, die am Ende des Essens reichlich gefüllt war.

Ein „ländlicher Ball, und eine Illumination“ sollten das Fest beschließen. Der Landrichter nahm, obwohl er seit drei Tagen von einer Feier seines Landgerichts zur nächsten zog, an der Festivität im Rathaus teil, der so zu einem „wahrhaft großstädtischen Ball erhoben“ wurde. Vom Festsaal und den anstoßenden Zimmern aus konnte man die Beleuchtung der Ehrenpforte, der Bürgerhäuser, des Schlossbergs und der Ruine des alten Schlosses sehen. Eigentlich hatte man die Eroberung von Kufstein durch die bayerischen Truppen mit Lichtern, Kanonen und Schauspielern nachstellen wollen, aber Sturmwind mit Regen und Schnee vereitelte dies.

Künstler, Ersteller / Fotograf: Bürgerschaft zu Kallmünz
Lageort: Amberg, Staatsarchiv, Landgericht ä.O. Burglengenfeld, Nr. 581
Copyright: Staatsarchiv Amberg