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Maximilian II.

 

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Vertrag von Ried, 8. Oktober 1813, französisch-russischer Text (Transkription), Seite 03

8.10.1813

 

Napoleons katastrophale Niederlage im russischen Feldzug von 1812 führte zum Zusammenbruch seiner Herrschaftsordnung in Europa. Im März 1813 schloss Preußen mit Russland ein Bündnis gegen den geschwächten französischen Kaiser, in das bis August Schweden, Großbritannien und Österreich eintraten. Damit begannen die Befreiungskriege, die mit der endgültigen Niederlage Napoleons im Juni 1815 endeten.

Die Rheinbundstaaten, und damit auch Bayern, fielen zunächst nicht von Napoleon ab, sondern kämpften an seiner Seite weiter, z.B. in der Schlacht von Bautzen am 20.-21. Mai 1813. Der Eintritt Österreichs in die antinapoleonische Koalition am 12. August machte die Lage Bayerns unhaltbar, da eine weit überlegene österreichische Armee an seiner Grenze aufmarschierte. Da der Kampf gegen Napoleon noch nicht entschieden war, stand König Max I. Joseph wie schon 1805 vor einer äußerst schwierigen Entscheidung. Blieb er Frankreich treu, so riskierte er bei einer Niederlage an der Seite Napoleons die Existenz seines Staats, da Österreichs Expansionswünsche gegenüber Bayern weiterhin Bestand hatten. Die Tatsache, dass Napoleon bewusst Gebiete der Habsburger an Bayern gegeben hatte, verschlimmerte die Lage Bayerns zusätzlich.
Bei einem Sieg Napoleons - mit Bayern an seiner Seite - konnten sich die Kämpfe noch lange hinziehen und weitere bayerische Opfer fordern.

Ende August 1813 richteten die Alliierten Bündnisangebote an Bayern. Vor allem General Wrede und Montgelas versuchten, den zögernden Max I. Joseph zum Bündniswechsel bewegen. Die Entscheidung für den Frontwechsel fiel, wie schon 1805, in der Bogenhausener Villa von Montgelas. Dort stimmte am 7. Oktober 1813 der König dem Vertragsentwurf Wredes zu, der am folgenden Tag in Ried unterschrieben wurde.

Mit diesem Dokument schaffte es Bayern gerade noch vor der Völkerschlacht von Leipzig, die am 16. Oktober begann, sich auf die Seite der Sieger zu stellen. Die übrigen Mitglieder des Rheinbundes wechselten erst im November zu den siegreichen Alliierten über.

Im Vertrag von Ried sagte sich Bayern vom Rheinbund los und verpflichtete sich, mit seiner Armee von 36.000 Mann unter alliiertem Oberkommando gegen Napoleon zu operieren. Dafür garantierte Österreich Bayern im Namen der Alliierten den territorialen Status quo. Bayern konnte also zunächst seine Gebietserwerbungen, die es von Napoleon erhalten hatte, behaupten. Zukünftige Landabtretungen sollten nur gegen gleichwertige Entschädigungen und in freier Übereinkunft erfolgen.

Weis, Eberhard: Montgelas, Band 2, München 2005.

Lageort: Perry, Clive (Hg.): The Consolidated Treaty Series, Vol. 63, New York 1969, S. 423-434.