aus: Das Leben Napoleons dargestellt in lithographirten Bildern nach den vorzüglichsten Original Gemälden der Französischen Schule mit erläuterndem Texte nach dem Französischen, Bd. 2, Frankfurt am Main 1830
Friedrich Vogel (gest. 1865)
Grafik, Lithografie
Napoleon Bonaparte ließ sich im November 1799 zum ersten Konsul der Republik Frankreich ausrufen und nahm seinen Amtssitz im Palast der Tuilerien.
„Der erste Consul bezieht den Palast der Tuilerien ... .
Der Palast der Tuilerien hatte Jahrhunderte lang zum Aufenthalte der Könige gedient. Napoleon verließ den Palast Luxembourg, den Sitz der Direktorial-Regierung, um seine Wohnung in den Tuilerien aufzuschlagen. Diese Verlegung der Regierung in den Palast der Könige musste der Menge verkündigen, dass eine neue Ordnung der Dinge begonnen, so wie alte Erinnerungen von neuem auffrischen. Sie geschah unter einem großen militairischen Gepränge. Der erste Konsul fuhr in einem sechsspännigen Wagen, dessen Pferde der Kaiser von Oesterreich bei Gelegenheit des Friedensschlusses zu Campo Formio dem General verehrt hatte; auch sein Degen war ein Geschenk dieses Monarchen. Napoleon, von einer glänzenden Gruppe von Generälen, Ministern und Staatsräthen umgeben, hielt eine große Musterung über die Truppen, bevor er den Palast betrat.
Die Ceremonien waren Napoleon kein eitler Prunk; sie hatten alle einen politischen Zweck. Zwar waren seine Friedensanerbietungen gegen England erfolglos gewesen, hatten jedoch das Volk überzeugt, dass der erste Consul den Frieden wünschte, und dass dieser nur durch neue Anstrengungen und große Opfer erreicht werden könnte. Der erste Consul versäumte nichts, um nützliche diplomatische Verhältnisse von neuem anzuknüpfen, und in dieser Absicht richtete er alle seine Aufmerksamkeit auf eine der Republik von Natur aus befreundete Macht, auf eine Macht, die nur durch einen Zusammenfluß gebieterischer Umstände, und unstreitig mehr noch durch die Missgriffe des Direktoriums sich gezwungen sah, ihr Bündnis mit der Republik aufzulösen.“
Künstler, Ersteller / Fotograf: | Friedrich Vogel (Lithograf) |
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Lageort: | Ingolstadt, Bayerisches Armeemuseum |
Copyright: | Bayerisches Armeemuseum, Ingolstadt |