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Maximilian II.

 

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„Mariage de Prince Eugène de Beauharnais avec Amélie de Bavière“, Begleittext (1806–1808) - Ton

1806 bis 1808

 

Bayerischer Rundfunk, Bayern2Radio

 

Die Unterzeichnung des Ehevertrags und die Verlobung zwischen der bayerischen Prinzessin Auguste und dem Stiefsohn Napoleons, Eugène de Beauharnais, fand am 13. Januar 1806 im größten Festraum der Münchner Residenz, der Grünen Galerie, statt.

„Auf einer Estrade hervorgehoben sitzen der französische Kaiser Napoleon und seine Gemahlin Joséphine, schräg dahinter das bayerische Königspaar. Das Brautpaar geht einander zugewandt auf die Eltern zu. Links im Vordergrund sitzt der Vertraute, Schwager und Hofmarschall des französischen Kaisers, Joachim Murat, hinter ihm drei Hofdamen Joséphines. Rechts der Estrade sitzen Kronprinz Ludwig, der Bruder der Braut und zwei bayerische Hofdamen. Links neben dem Brautpaar stehen die zwei Männer, die wesentlich zum Zustandekommen der Hochzeit beigetragen haben: der bayerische Minister Maximilian Joseph von Montgelas und neben ihm der französische Gesandte Charles Maurice Prince de Talleyrand-Périgord. Hinter Montgelas sind vier abgeordnete Bauern aus Wittelsbach in ‚altbayerischer Tracht‘ zu sehen. Sie waren vom König eingeladen worden, um an die Herkunft des Hauses Wittelsbach zu erinnern.

Die beiden Trauzeugen des Bräutigams, die französischen Marschälle Géraud Christophe Michel Duroc und Jean-Baptiste Bessières, platzierte der Maler im rechten Bildvordergrund. Vor dem Altar sitzt Kurfürst-Erzkanzler Dalberg, der an diesem Abend die Ringe segnete und am nächsten Tag die kirchliche Trauung in der Hofkapelle der Residenz vollziehen sollte. Des Weiteren sind zu erkennen: der bayerische Oberstzeremonienmeister Graf Clemens von Toerring-Seefeld mit seinem Amtsstabe, der Kommandeur der Hartschiere mit der Hellebarde, neben der Braut ein bayerischer Page in seiner Hoflivree.

Der feierliche Akt in der Grünen Galerie war protokollarisch minutiös festgelegt. Zunächst wurde der Heiratsvertrag verlesen und nach einem strengen Zeremoniell von den beteiligten Personen unterschrieben. Anschließend trat der Kurfürst-Erzkanzler in den Raum, setzte sich gegenüber den Thronen der Brauteltern und segnete die Ringe. Danach zogen sich die kaiserliche und die königliche Familie wieder in ihre Wohnzimmer zurück. Die Verlobung war beendet.“

 

Das Gemälde von François-Guillaume Ménageot „Mariage de Prince Eugène de Beauharnais avec Amélie de Bavière“ finden Sie HIER.

Beleg:

Krone und Verfassung. König Max I. Joseph und der neue Staat, hrsg. von Hubert Glaser, Bd. 2 (Wittelsbach und Bayern, Bd. III,2), München / Zürich 1980, S. 216 f.; Bamberger Zeitung. Mit königlich allergnädigster Freiheit, Nr. 31, 31. Januar 1806

Künstler, Ersteller / Fotograf: François-Guillaume Ménageot (Maler), Gerd Anthoff (Sprecher)
Lageort: Versailles, Musée du Château de Versailles, MV 1716; Berlin, Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz
Copyright: Bayerischer Rundfunk, München