12. Dezember 1827
Abbildung der Schauseite des Ordens (links) und der Rückseite des Medaillons (links oben)
Fotografie
Am 12. Dezember 1827 stiftete Königin Therese von Bayern den nach ihr benannten Orden in der Absicht, unvermögenden adeligen Töchtern des Landes zu helfen. Die Stiftung sah insgesamt zwölf Präbenden vor, die eine Hälfte mit je 300 Gulden jährlich dotiert, die andere mit je 100 Gulden im Jahr. Die Bewerberinnen sollten in der Regel älter als zehn Jahre sein, mussten dem bayerischen stiftungsmäßigen Adel angehören, sollten aus gesetzlicher Ehe stammen und durften nicht verheiratet sein. Im Falle einer Vermählung, die standesgemäß sein musste, wurde die Präbende noch ein weiteres Jahr lang als Beitrag zur Aussteuer gewährt. Die Zuwendung erlosch ebenso, wenn eine Ordensträgerin ein größeres Vermögen erhielt.
Der königliche Theresien-Orden bedeutete Hilfe und Auszeichnung zugleich. Die Königin als Großmeisterin des Ordens – oder mit ihr eine in Bayern lebende Prinzessin des königlichen Hauses, dies aber nur mit Genehmigung des Königs – ernannte auch Ehrendamen, die nicht notwendig aus Bayern stammen mussten. Sie hatten für ihre Aufnahme zu zahlen. Die Beiträge kamen dem Stiftungsfonds zugute. Daneben wurde der Orden auch ausländischen Gästen, in erster Linie den Gemahlinnen von Herrschern, verliehen.
Der Ordensschmuck ist gestaltet als Johanniterkreuz in blauem Emaille mit Goldfassung und breitem weißen Rand, darüber eine goldene Königskrone. In den Winkeln des Kreuzes befinden sich vier Wecken mit je zwei weißen und blauen Rauten. In der Mitte das Ordensmedaillon, ein T auf weißem Grund, umgeben von einem grün gefärbten Rautenkreuz mit Goldrand. Die Rückseite des Medaillons zeigt die Jahreszahl des Stiftungsjahrs 1827, umrandet von der Ordensdevise UNSER LEBEN SEY GLAUBE AN DAS EWIGE. Das Ordensband ist weiß mit zwei blauen Streifen am Rand.
Lit.: Regierungs-Blatt für das Köngreich Bayern 1827, Sp. 761–771; ergänzende Bestimmungen: Regierungs-Blatt 1829, Sp. 876 f.; Regierungs-Blatt 1836, Sp. 177–182; Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern 1876, S. 316 f.; Gesetz- und Verordnungs-Blatt 1904, S. 17 f.
Beleg: | Jacob Leser, Oscar Leser, Die Ritter- u. Verdienstorden, Ehren-, Verdienst- und Denkzeichen sowie Dienstalterauszeichnungen des Königreichs Bayern. Nach authentischen Quellen bearb., Straubing o. J. [1910], Tafel 10 (Detail) |
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Künstler, Ersteller / Fotograf: | Anonym |
Lageort: | Augsburg, Haus der Bayerischen Geschichte |
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