1825
Eugen Napoleon Neureuther (1806–1882), 1825
Lithografie, koloriert
Nach verschiedenen Vorprojekten und Entwürfen erhielt Karl von Fischer (1782–1820) im März 1811 von König Max I. Joseph den Auftrag, das „Königliche Hof- und Nationaltheater“ in direkter Nachbarschaft zur Residenz zu errichten. Die Grundsteinlegung erfolgte am Namenstag des Monarchen, dem 12. Oktober 1811, durch Kronprinz Ludwig. Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten während der Napoleonischen Kriege ging der Bau nur langsam vorwärts, dennoch wurde das klassizistische Theater – bevor es völlig fertiggestellt war – am 12. Oktober 1818 eröffnet. Trotz der für die damalige Zeit gewaltigen Baukosten von fast 2 Millionen Gulden – die Jahreseinnahmen des bayerischen Staats lagen bei ca. 31 Millionen Gulden – war das Lob für das Nationaltheater einhellig und überwältigend.
Am 14. Januar 1823 brach während der Abendvorstellung im voll besetzten Theater Feuer aus. Da Fischer in seinem Bau zahlreiche Treppen und Ausgänge vorgesehen hatte, kam niemand zu Schaden. Das Theater selbst konnte nicht mehr vor den Flammen gerettet werden – unter anderem weil das Löschwasser eingefroren war. Ein Übergreifen auf die benachbarten Gebäude und damit ein großer Stadtbrand konnte jedoch verhindert werden. Hier zeichnete sich Leo von Klenze als Koordinator der Gegenmaßnahmen besonders aus. Der fast unveränderte Wiederaufbau des Theaters ging unter der Leitung Klenzes zügig voran. Am 2. Januar 1825 – zwei Jahre nach dem Unglück – erfolgte die Wiedereröffnung.
Das im Zweiten Weltkrieg bis auf die Grundmauern zerstörte Nationaltheater wurde 1958 bis 1963 wieder aufgebaut.
Beleg: | Krone und Verfassung. König Max I. Joseph und der neue Staat. Bd. 1: Beiträge zur Bayerischen Geschichte und Kunst 1799–1825, hrsg. von Hubert Glaser (Wittelsbach und Bayern, Bd. III,1), München / Zürich 1980 |
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Künstler, Ersteller / Fotograf: | Eugen Napoleon Neureuther (Lithograf), Martina Bienenstein (Foto) |
Lageort: | München, Staatliche Graphische Sammlung, 69552 D |
Copyright: | Staatliche Graphische Sammlung München |