1799
Johann Michael Mettenleiter (1765–1853), München, 1799
Zeichnung, aquarelliert, auf Papier, 27,3 x 21,2 cm
Nicht nur Militärs, sondern auch Zivilbeamte wurden im Zuge der Reform der Staatsverwaltung „uniformiert“. In ihrer einheitlichen Kleidung sollten die Beamten als Vertreter der Staatsmacht eindeutig zu erkennen sein.
Die Uniformentwürfe, die nicht eindeutig einem Ministerium zugeordnet werden können, entstanden zu Beginn der Regierung des bayerischen Kurfürsten Max IV. Joseph. Im Stil des ausgehenden 18. Jahrhunderts fallen die Rockschöße lang und glockig, Kragen und Ärmelaufschläge sind schmal, die Revers werden über der Brust mit zwei Haften zusammengehalten. Das Rockfutter, die einreihige Schoßweste, das Hemd mit Jabot, die seidenen Kniehosen und die Strümpfe waren weiß. Unverzichtbar zur Gala war der Galanteriedegen mit goldenem Portepee. Dazu wurden die im 18. Jahrhundert beliebten Uhrketten und die gepuderte Zopfperücke getragen.
Anders als bei den meisten Uniformentwürfen war hier ein renommierter Künstler am Werk. Johann Michael Mettenleiter war seit 1790 kurfürstlicher Hofkupferstecher in München. 1808 errichtete er die Steindruckerei der Steuervermessungskommission, deren Leitung er übernahm; ab 1809 leitete er auch die Staatsrats-Steindruckerei.
Beleg: | Bayern entsteht. Montgelas und sein Ansbacher Mémoire von 1796, hrsg. von Michael Henker, Margot Hamm und Evamaria Brockhoff (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Nr. 32), Augsburg 1996, S. 152 f. |
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Künstler, Ersteller / Fotograf: | Johann Michael Mettenleiter (Zeichner) |
Lageort: | München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, MA, 70595 |
Copyright: | Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kriegsarchiv |