wohl 1818
Moriz von Kellerhoven (1758–1830), wohl 1818
Gemälde, Öl auf Leinwand
Eine erste Version von Kellerhovens Repräsentationsporträt ist auch die erste Darstellung Max Josephs in seiner neuen Würde eines Königs von Baiern, bekleidet mit dem Krönungsornat, die Königskrone auf dem zugehörigen Präsentationskissen auf einem Tisch an seiner rechten Seite, aber noch ohne Abbildung der Verfassung.
Dieses Bild scheint im Jahr der Königserhebung 1806 von der Universität in Landshut bei Kellerhoven in Auftrag gegeben worden zu sein, der erst ab 1808 bairischer Hofmaler wurde.
Das Gemälde wurde im Sommer 1809 öffentlich in der Akademie der Künste ausgestellt und anschließend der Universität in Landshut überreicht, in deren Sitzungssaal es aufgehängt wurde.
In der zweiten, hier abgebildeten Version des Gemäldes, das von Kellerhoven im Jahr 1818 schuf (auf der Basis des Staatsporträts von Max I. Joseph von 1806/09), stützt sich die Hand des Herrschers nunmehr auf die prominent vor der Königskrone auf dem Tisch zur rechten Seite präsentierte Urkunde der bayerischen Verfassung von 1818.
Der Königsproklamation vom 1. Januar 1806 ist zu entnehmen, dass eine Krönung ursprünglich beabsichtigt war. So wurden 1806 nach Entwürfen des napoleonischen Hofarchitekten Charles Percier die sich stark am Vorbild der Requisiten für Napoleons Selbstkrönung 1804 in Paris orientierten, bei den damals beauftragten Werkstätten Biennais (Goldschmiede) und Blanchon Cortet (Textil) Kroninsignien und Krönungsornat für das neue Königreich Baiern bestellt und 1807 nach München geliefert. Da aber weder Max Joseph noch seine Nachfolger gekrönt wurden, kamen die Kroninsignien ausschließlich bei herausragenden Staatsakten, wie der Eröffnung der Landtage, auf ihren ebenfalls aus Paris gelieferten Präsentationskissen zum Einsatz.
Künstler, Ersteller / Fotograf: | Moriz von Kellerhoven (Maler) |
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Lageort: | München, Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, Inv. ResMü.G1254, Residenz München, Depot |
Copyright: | Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, München |