Geburt: | 23. August 1767, Nördlingen | Tod: | 13. Februar 1834, Nördlingen |
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Beruf: | Buchhändler, Verleger |
Carl Heinrich Beck wurd am 23. August 1767 als Sohn von Carl Gottlob Beck und der Luise Heidenreich in Nördlingen geboren. Carl Gottlob Beck war 1763 nach Nördlingen gezogen und hatte dort im selben Jahr die Mundbachsche Buchdruckerei und Buchhandlung in der Turmgasse erworben. 1778 verlegte er das Familienunternehmen in die Bergergasse.
Carl Heinrich ergriff als ältester Sohn den Beruf seines Vaters. Nach dem Besuch der Lateinschule in Nördlingen und einer Lehrzeit in der väterlichen Firma hielt er sich um 1790 mehrere Jahre zur weiteren Ausbildung im Buchdruck und Buchhandel in Leipzig und Berlin auf. Nach dem Tod des Vaters 1802 führte Carl Heinrich den Betrieb im Auftrag der Mutter und übernahm ihn 1815 eigenverantwortlich. Ein Jahr später, am 1. Mai 1816, heiratete er Katharina Magdalena Zorn, geborene Heinzelmann, die sich so in den Beruf ihres Gemahls einarbeitete, dass sie nach dessen Tod am 13. Februar 1834 die Leitung des Betriebs selbständig weiterführen konnte.
Nicht zuletzt der finanziellen MItgift Katharina Zorns war es zu verdanken, dass Carl Heinrich Beck 1819 die noch junge Erfindung Alois Senefelders (1771–1834) aufgreifen und dem bestehenden Betrieb eine lithografische Anstalt angliedern konnte. Die hier hergestellten Tabellen-, Zeichen- und Schönschreibvorlagenwerke waren in vielen Schulen bis weit über die Mitte des 19. Jahrhunderts hinaus in Gebrauch. Zu den damals verlegten Kinder- und Jugendbüchern lieferte der in Nördlingen ansässige Johann Michael Voltz (1784–1858) die passenden Illustrationen.
Darüber hinaus legte Carl Heinrich Beck damals den Grundstock für ein Antiquariat, das bald internationalen Rang erhalten sollte. Als Mitglied des damals noch jungen Börsenvereins deutscher Buchhändler unterstützte er tatkräftig die Versuche, den deutschen Buchhandel organisatorisch zusammenzuschließen.
Als Carl Heinrich Beck an den Folgen eines Schlaganfalls verstarb, hinterließ er zwei Söhne. Wilhelm, der jüngere der beiden, befand sich damals noch in der Lehr- und Erziehungsanstalt Stetten in Württemberg. Der ältere, Karl Beck, beendete eben erst seine Lehrzeit im väterlichen Betrieb und stand nach seiner Ausbildung ab 1836 seiner Mutter im heimischen Geschäft zur Seite. Zehn Jahre später übernahm er eigenverantwortlich das Geschäft seines Vaters.
Nach Carl Heinrich Beck nennt sich das renommierte Familienunternehmen bis heute „C. H. Beck“. Der Verlag befindet sich seit 1889 in München, die Druckerei aber nach wie vor am Stammsitz des Unternehmens in der Bergerstraße in Nördlingen.
(nach Wilfried Sponsel, Carl Heinrich Beck (1767–1834), in: Lebensbilder. Geschichte und Kunst in Bildnissen aus Schwaben, hrsg. von Hans Frei und Barbara Beck (Schriftenreihe der Museen des Bezirks Schwaben, Bd. 30), Oberschönenfeld 2002, S. 262)
Literatur: | Annemarie Meiner, Beck, Buchhändlerfamilie, in: NDB Bd. 1, 1953, S. 697 f.(Online-Fassung) |
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