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Grad: | Freiherr, seit 1825 Graf |
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Geburt: | 28. März 1771, Stenay | Tod: | 26. September 1826, Augsburg |
Beruf: | Jurist, Diplomat |
Konfession: | evangelisch-lutherisch |
Karl Ernst von Gravenreuth, der am 28. Mai 1771 in Stenay geboren wurde, trat nach Abschluss seines Jurastudiums in Göttingen 1794 in herzoglich zweibrückische Dienste. 1799 wurde er Geheimer Rat und Referendär im bayerischen Außenministerium. 1800 wechselte er als Botschafter nach Wien.
Eine besondere Rolle spielte Gravenreuth im Herbst/Winter 1805, als sich Bayern zwischen Österreich und Frankreich entscheiden musste. Als sich Montgelas und Kurfürst Max IV. Joseph für eine Allianz mit Napoleon entschieden, musste dies vor Österreich verborgen werden. Während die Habsburger Armee einsatzbereit im Land stand, zog Gravenreuth heimlich in Franken die bayerische Armee zusammen. Erst als französische Truppen eingetroffen waren, konnte man sich zum Bündniswechsel bekennen. Im Vertrag von Brünn am 10. Dezember 1805 erhielt Gravenreuth für Bayern von Napoleon den Königstitel und beträchtliche Gebietsgewinne zugesichert.
Anschließend war Gravenreuth, der das Vertrauen des französischen Kaisers besaß, bayerischer Gesandter im Hauptquartier Napoleons und beim Rheinbund. 1807–1817 hatte er in unterschiedlichen bayerischen Kreisen, z.B. im schwäbischen Illerkreis, die Funktion des Generalkommissärs inne. 1817 wurde er in den Staatsrat beordert. 1825 erhob ihn König Max I. Joseph in den Grafenstand und berief ihn als erblichen Reichsrat in die Erste Kammer der Ständeversammlung.
Am 29. September 1826 starb Karl Graf von Gravenreuth in Augsburg.
Literatur: | Bayern entsteht. Montgelas und sein Ansbacher Mémoire von 1796, hrsg. von Michael Henker, Margot Hamm und Evamaria Brockhoff (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Nr. 32), Augsburg 1996, S. 168; Hans-Michael Körner, (Hrsg.), Große bayerische biographische Enzyklopädie, Bd. 1, München 2005 |
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