Objekte > Maximilian II. > Die Königsfeier in Ließing, Landgericht Vilshofen (1806), Seite 3

Maximilian II.

 

Trennlinie 01



Die Königsfeier in Ließing, Landgericht Vilshofen (1806), Seite 3

9. Februar 1806

Joseph Siebenzehnwiebel, 1806

Handschriftlicher Bericht

Im niederbayerischen Ließing, wie in vielen anderen Orten auch, organisierte der Pfarrer die Königsfeier. Pfarrer Joseph Siebenzehnwiebel berichtete über den festlichen Tag pflichtgemäß an die vorgesetzte Behörde.

Pfarrer Siebenzehnwiebel berichtet, dass er seinen Pfarrkindern die Proklamation des Königs von Bayern in der Kirche bekanntgab. Am 9. Januar, so verkündete er, sollte dieses Ereignis mit einem „Lob- und Dankamt“ sowie dem Te Deum Laudamus feierlich begangen werden. Dazu versammelten sich bereits am frühen Morgen die Schulkinder und Bauernjungen vor dem Pfarrhaus. Alle Kinder „waren mit grünen Straussen“ am Hut geschmückt. Vom Pfarrhaus zog man zur Kirche. Drei Jungen trugen die „königliche Insignia, Kron, Szepter und Lorber-Kranz voraus“. Unter ständigen Vivat-Rufen, „klingenden Spillen und loßbrennung der Peller“ erfolgte der Einzug in die Kirche. Der Pfarrer hielt eine Predigt über „Ehre sey Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden“. Anschließend betete man für den König und die Schuljugend sang „zwar populare, für die Kinder aber ganz fassliche Liedgen ihrem aller gnädigsten Landesvater, als allerhöchst welchen das ganze Bayern die neuen Schulfortschritte zu verdanken hat“.
 

Künstler, Ersteller / Fotograf: Joseph Siebenzehnwiebel (Verfasser)
Lageort: München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Geheimes Hausarchiv, Nachlass König Max I. Joseph, 157
Copyright: Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Geheimes Hausarchiv