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Ludwig I.

 

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Beschießung der Stadt Würzburg (1813)

nach 26. Oktober 1813

Oktober 1813

Schraubtaler

Nach dem Bündniswechsel Bayerns im Vertrag von Ried am 8. Oktober 1813 erhielt der bayerische General Wrede das Oberkommando über die bayerisch-österreichischen Streitkräfte am Inn. Die 55 000 Mann starke Armee sollte im Rücken Napoleons, der in Sachsen stand, aufmarschieren und so dessen Rückzugslinien bedrohen. Erstes Operationsziel war Würzburg, das von den Franzosen unter General Turreau de Linières verteidigt wurde. Nachdem dieser am 24. Oktober die Übergabe der Stadt abgelehnt hatte, begann sofort die Beschießung Würzburgs. Wie im Text des Medaillons zu lesen, wurden in der ersten Nacht der Kanonade, die nach der Illustration von der Südseite erfolgte, 3000 Schuss abgegeben. Ein Heulager geriet in Brand und die Residenz wurde stark beschädigt. Nach Ausweis der Abbildung blieben die übrigen wichtigen Gebäude Würzburgs wie Stift Haug, das Neumünster, der Dom, der Grafeneckart, die Marienkapelle und die Pleicher Pfarrkirche von schweren Schäden verschont.

Infolge der Beschießung räumte die französische Besatzung am 26. Oktober die Stadt und zog sich in die Festung Marienberg auf der anderen Mainseite zurück. Der Landesherr Würzburgs, Großherzog Ferdinand von Toskana, verließ am gleichen Tag den Rheinbund und schloss sich der antinapoleonischen Koalition an. Die Franzosen hielten die Festung bis Ende Mai 1814 besetzt – also bis nach der ersten Abdankung Napoleons im April.

Nach dem Eintreffen der Nachricht von Napoleons Niederlage bei Leipzig, beließ Wrede nur ein kleines Belagerungskorps vor Würzburg. Mit seiner Hauptmacht zog er am 27. Oktober weiter, um dem geschlagenen französischen Kaiser bei Hanau den Rückweg in die Heimat zu verlegen.

 

Beleg:

Marcus Junkelmann, Napoleon und Bayern. Von den Anfängen des Königreiches, Regensburg 1985

Lageort: München, Staatliche Münzsammlung
Copyright: Staatliche Münzsammlung, München