1806
Auf allerhöchsten Befehl herausgegeben von der Königlich baierischen Direction des topographischen Bureau
Johann Carl Schleich (1759–1842), nach einer Zeichnung von Thomas Green und Vermessungen von Joseph Consoni, 1806
Stahlstich
Die Karte der seit Januar 1806 königlichen Haupt- und Residenzstadt hatte vor allem repräsentativen Charakter. Sie gehörte zu den ersten Veröffentlichungen des 1801 gegründeten Topographischen Bureaus. Dessen Aufgabe war es, Bayern zu militärischen und verwaltungstechnischen Zwecken komplett zu kartieren.
Obwohl für den „Plan der Haupt- und Residenzstadt München“ aus dem Jahr 1806 bereits geometrische Vermessungsmethoden angewandt wurden, enthält die Karte noch Ungenauigkeiten. Durch eine Darstellung im Grundriss-Schnitt sind die Kirchenräume besonders hervorgehoben. Inhaltlich beschränkt sich die Darstellung auf das Gebiet der Altstadt innerhalb des Mauerrings.
Es werden besonders die Auswirkungen der Säkularisation von 1802/03 deutlich: Der Begriff „Kloster“ wird häufig durch das neutrale „Gebäude“ ersetzt, die Klosterkirche der Augustiner an der Neuhauser Gasse dient jetzt als Mauthalle. Das ehemalige Angerkloster wurde teilweise abgerissen. Die Klostergebäude in direkter Nachbarschaft zur Residenz (Franziskanerkloster, Ridler- und Püttrichkloster) wurden komplett abgerissen. Der große freie Platz neben der Residenz wurde bereits nach dem bayerischen König Maximilian I. Joseph als „Max-Joseph-Platz“ bezeichnet.
Beleg: | Max Seeberger, Frank Holl, Wie Bayern vermessen wurde, hrsg. vom Haus der Bayerischen Geschichte (Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Bd. 26), Augsburg 2001, S. 30. |
---|---|
Künstler, Ersteller / Fotograf: | Johann Carl Schleich (Stecher), Joseph Consoni (Vermesser), Thomas Green (Zeichner) |
Lageort: | München, Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation |
Copyright: | Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation, München |