20. Dezember 1806
Federzeichnung, koloriert
Mit der Niederlegung der Kaiserkrone durch Franz II. (1768–1835) am 6. August 1806 endete die fast neunhundertjährige Geschichte des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation. Der bayerische König Max. I. Joseph (1776–1825) gab daraufhin ein neues Wappen in Auftrag, das die Bezüge zum Alten Reich aufheben sollte. Das neue Wappen wurde am 20. Dezember 1806 eingeführt: 42 weiß-blaue Rauten symbolisierten die nun zum Königreich zusammengeschlossenen Territorien. Gleichzeitig waren sie Ausdruck eines einheitlichen Staatsgebildes, in dem alt- und neubayerische Gebiete aufgehen sollten. Im Mittelschild des Wappens finden sich die Zeichen der Souveränität: Zepter, Schwert und Königskrone, die den Kurfürstenhut ersetzt. Während der seit Jahrhunderten im bayerischen Wappen vertretene Pfälzer Löwe nur noch als Schildhalter dient, werden das Wappenzelt aus Purpur und Hermelin und die Ordensketten aus dem kurfürstlichen Wappen übernommen. Bei den Ehrenzeichen handelt es sich um den Hubertusorden, den Georgsorden und den Militär-Max-Joseph-Orden.
Lit.: Wilhelm Volkert, Die Bilder in den Wappen der Wittelsbacher, in: Hubert Glaser (Hrsg.), Die Zeiten der frühen Herzöge (Wittelsbach und Bayern, Bd. I/1), München / Zürich 1980, S. 13–28.
Lageort: | München, Stadtmuseum, M I / 1903 |
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