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Maximilian I. Joseph

 

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Feierlichkeiten um die Hochzeit der bayerischen Prinzessin Auguste Amalie mit dem Vizekönig von Italien (1806)

Ausführliche Beschreibung der gesamten Hochzeitsfeierlichkeiten am 13. und 14. Januar 1806 in München Beleuchtung Münchens anlässlich der Hochzeit der bayerischen Prinzessin Auguste Amalie mit dem Vizekönig von Italien (1806)
Die Hochzeitsfeierlichkeiten in München vom Januar 1806 in der „Augsburgischen Ordinari Postzeitung“ Sitzordnung bei der „Trauung der königlichen Prinzessin Augusta von Baiern mit dem kaiserlichen Prinzen von Frankreich Vice König von Italien, vollzogen in München in der königlichen Hofkapelle den 14. Jenner 1806“
Sitzordnung beim Festessen anlässlich der Heirat der königlichen Prinzessin Augusta von Baiern mit dem Vizekönig von Italien, Eugène Napoleon. Zeremonie anläßlich der Hochzeit der bayerischen Prinzessin Auguste Amalie mit dem Vizekönig von Italien.
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30. Januar 1806

National-Zeitung der Deutschen, 5. Stück, 30. Januar 1806

Druck auf Papier

Im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zur Hochzeit wurde auch noch auf die Königsfeiern im ganzen Land hingewiesen, die „durch Bürgerfeste von verschiedenem Geschmack, aber mit gleicher Herzlichkeit gefeyert worden“ waren.

„Am 10ten Dezbr. [Druckfehler, der Prinz traf am 10. Januar in München ein, Anm.] traf der Prinz Eugen, Vize-König von Italien, hier ein und stieg in der königl. Residenz ab, wo sich das für einander bestimmte hohe Brautpaar zum ersten Mal sahe. Am 14ten geschah die feyerliche Trauung. Der ganze Tag war in festlichen Zubereitungen verflossen. Die bürgerlichen 4 Korps hatten sich mit ihren treflichen Musikchören an der königl. Residenz aufgestellt, und alle Zugänge der Residenz waren mit den kaiserl. Garden besetzt; als um 7 Uhr abends das Geläute aller Glocken und der Donner der Kanonen den Anbeginn der großen, wichtigen Handlung verkündigte. Ihre k. k. Majestäten Napoleon und Josephine hatten sich nebst unsern königl. Majestäten mit dem hohen Brautpaare in die königl. Hofkapelle begeben. Hier verrichtete der Kurfürst Erzkanzler unter dem Beystande seiner Metropolitan-Geistlichkeit den hohen Trauungsakt. Ihre Majestäten die Kaiserin Josephine und unsere Königin hatten die königl. Braut, und Ihre MM. der Kaiser Napoleon und unser König den königlichen Bräutigam zu dem Altare begleitet. Die ganze Feierlichkeit gieng mit einer Würde vor sich, die bis zur höchsten Rührung und Auferbauung begeisterte. Indessen hatte die ganze Stadt ihre Beleuchtung veranstaltet. Es war diesmal der feurigste Ausdruck des Bayerischen Nationalgeistes, welcher dieses Fest zu verherrlichen strebte. Ueberall war die innigste Theilnahme an dem großen Ereignis des Tages, der in das neue, große Bündnis feyerlichst einstimmende Gesamtwille der Nation und die zärtliche Liebe gegen das königl. Regentenhaus sichtbar. Seit einigen Tagen hatten sich hier drey Verordnete von den Wittelsbacher Bauern zur Vermählungsfeyerlichkeit eingefunden, welche von unserem König in altbayerisches Kostüm gekleidet, und bis zur heutigen Abreise verköstiget wurden. Sie hatten die Ehre, allen Feyerlichkeiten beyzuwohnen, und erneuerten durch ihre Anwesenheit das Andenken an den Ursprung des jetzt regierenden königl. Hauses. Unter den mannichfaltigen Feyerlichkeiten, welche diese Vermählung zu einem allgemeinen Volksfest machten, hatte auch die Metzgerzunft am 15ten die Ehre, in ihrer gewöhnlichen Rüstung zu dem am Faschings-Montage alljährlich gebräuchlichen in den ‚Brunnen Springen‘ (einem altüblichen Volksfeste) vor Ihren k k. Majestäten und dem ganzen königl. Hofe vorbeizuziehen; sie wurden überaus gnädig aufgenommen, und zog hierauf nach dem Fischbrunnen auf dem Kornmarkte, wo sie zwey ihrer Jungen zu Metzgerknechten schuf, welche Feyerlichkeit dann wieder, wie gewöhnlich, durch das Springen dieser und älterer vier Knechte in den gedachten Brunnen beschlossen wurde. Geschmackvoller war die Feier dieser Begebenheit durch die am 16ten auf dem Hoftheater gegebne große Oper Kastor und Pollux, mit der Musik des berühmten hier anwesenden Abbé Vogler. Der Eintritt war frey gegen ausgegebene Billette, die Dekorationen treflich und das hiesige berühmte Orchester schien sich selbst zu übertreffen. Abbé Vogler hat zu dem italienischen Texte eine kleine Zueignung an Se. Majestät dem Kaiser Napoleon in französ. Sprache drucken lassen, worin er auf Aehnlichkeiten des Sujets mit den Thaten der Zeit sehr sinnreich anspielt: ‚Der unüberwindliche Pollux, sagte er, hat, nachdem er den Linceus, seinen unversöhnlichen Feind, erschlagen, und den Acheron überwältigt hatte, das Königreich Sparta hergestellt, und die Vereinigung zwischen Kastor und Celära gegründet. Indem ich diese Fabel mit meinen schwachen Akkorden begleitete, wünschte ich durch die Musik wenigstens einige Ideen von der allgemeinen Harmonie zu geben, welche das größte Genie des 19ten Jahrhunderts dem Universum mitzutheilen weiß.‘ Nach geendigter Oper wurde nachfolgendes kleines Vermählungslied, verfasst vom geistl. Rath Mayer und in Musik gesetzt von Vogler, gesungen. Madame Renner trat in der Gestalt des bayerischen Genius an einen mit den Nahmen der Neuvermählten erglänzenden Opferaltar, und nachdem sie jedes Mal die Zeremonie der Opferung vollzogen hatte, sang sie dieses Lied, das mit Hilfe einiger Vorsänger von dem ganzen Publikum wiederholt wurde: [Der 14te Januar 1806 ... ] Die gedruckten Lieder wurden von der Mitte des Plafonds herabgelassen, und so unter die Anwesenden ausgestreut. Den folgenden Tag, am 17ten Mittags 12 Uhr, reisten Ihre k. k. Majestäten Napoleon und Josephine unter dem Donner der Kanonen und Läuten aller Glocken von hier ab, nachdem sie den zärtlichsten Abschied von der königl. Familie und den Neuvermählten genommen hatten. Die vier bürgerlichen Korps hatten sich zunächst an die k. k. italienischen Gardisten an dem Schwabinger Thor in Parade aufgestellt, und ein Theil der bürgerlichen Kavallerie machte die Begleitung bis Dachau. – Am 19ten wurde auf dem Hof und Nationaltheater ein prächtiger Ball auf königl. Kosten gegeben, dem Ihre königl. Majestäten nebst den Neuvermählten beywohnten; und am 21ten nach zehn Uhr Morgens reisten Ihre königl. Hoheiten Prinz Eugen, Vizekönig von Italien, und Prinzessin Augusta, Vizekönigin von Italien und königl. Prinzessin von Bayern, von hier über Mittenwald nach Italien ab. Die Kanonen donnerten und das herbeygeströmte Volk rief ein herzliches Lebewohl. Alle bürgerlichen Korps paradierten, und ein Theil der bürgerlichen Kavallerie begleitete noch Höchstdieselben einige Stunden weit von hier. Die Schmerzen der Trennung unserer angebeteten, allgeliebten Augusta von Ihren Majestäten, Ihren innigstgeliebten Eltern, und Ihrer Geschwister königl. Hoheiten, dann von einem Volke, dessen Stolz sie ist, sind nicht zu beschreiben. Die Garde des Vizekönigs war schon am frühesten Morgen voraus abgereist. Die Erhebung zur Königswürde ist in allen Städten der bayerischen Staaten durch Bürgerfeste von verschiedenem Geschmack, aber mit gleicher Herzlichkeit gefeyert worden – Würzburg ausgenommen, wo sie wegen der bevorstehenden Abtretung dieses Fürstenthums, nicht förmlich bekannt gemacht wurde.“

Lageort: München, Bayerische Staatsbibliothek
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