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Maximilian I. Joseph

 

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„Hochzeit Marsch“ aus der Oper „Castor und Pollux“ - Ton

16. Januar 1806

Musik von Georg Joseph Vogler (1779–1814), eingespielt vom Kammerorchester des Ignaz-Günther-Gymnasiums Rosenheim unter der Leitung von Stephan Robens.

Zum Abschluss der Feierlichkeiten anlässlich der Hochzeit der bayerischen Prinzessin Auguste Amalie und des Vizekönigs von Italien, Eugène, wurde am 16. Januar im Königlichen Hof- und Nationaltheater die Oper „Castor und Pollux“ aufgeführt.

Die „Königlich Baierische Staats-Zeitung“ vom 17. Januar berichtete über den Abschluss der Hochzeitsfeierlichkeiten:

„Gestern Abend um 1/2 8 ist in dem königl. Hof- und Nationaltheater die große Oper in drei Aufzügen Castor und Pollux mit der vortrefflichen Musik des hier anwesenden Hrn. Abbe Vogler, königl. Schwedischen Pensionärs, aufgeführt worden. Ihre kaiserl. Königl. MM. und der ganze königl. Hof wohnten derselben bei. Der Eintritt war gegen Billets freigegeben worden. Die königl. Theater-Intendance hat diese mit dem größten Beifalle aufgenommene Oper, wovon auch der italienische Text gedruckt erschienen ist, mit einer außerordentlichen Pracht, sowohl an Decorationen als Komparsen und Ballets, aufführen lassen. Unser berühmtes Orchester schien sich selbst zu übertreffen.

*) Hr. Abbé Vogler hat zu dem italiänischen Texte eine kleine Zueignung an Se. Majestät dem Kaiser Napoleon in französ. Sprache drucken lassen, worin er auf Aehnlichkeiten des Sujets mit den Thaten der Zeit sehr sinnreich anspielt: ‚Der unüberwindliche Pollux, sagte er, hat, nachdem er den Linceus, seinen unversöhnlichen Feind, erschlagen, und den Acheron überwältigt hatte, das Königreich Sparta hergestellt, und die Vereinigung zwischen Castor und Telara gegründet. Indem ich diese Fabel mit meinen schwachen Akkorden begleitete, wünschte ich durch die Musik wenigstens einige Ideen von der allgemeinen Harmonie zu geben, welche das größte Genie des 19ten Jahrhunderts dem Universum mitzuteilen weiß.‘

Nach geendigter Oper wurde nachfolgendes kleine[s] Vermählungslied, verfasst von Hrn. geistl. Rat Mayer und in Musik gesetzt von Hrn. Abbe Vogler, gesungen. Madame Renner trat in der Gestalt des Baierischen Genius an einen mit den Nahmen der Neuvermählten erglänzenden Opferaltar, und nachdem sie jedes Mal die Zeremonie der Opferung vollzogen hatte, sang sie dieses Lied, das mit Hilfe einiger Vorsänger von dem ganzen Publikum wiederholt wurde:

Der 14te Jäner 1806.

1.
Die Fackel reinster Liebe Entflammt vom Götter Triebe, Weih ich am Traualtar Dem schönsten Menschen Paar. Nie ward ein edler Rosenband geknüpft von Amors Hand. Nie ward ein edler Rosenband geknüpft von Amors Hand. Nie ward ein edler Rosenband geknüpft von Amors Hand.
2.
Die goldne Nectar Schaale bring ich zum Hochzeitmahle, Geweiht am Traualtar Dem besten Menschen Paar. Sie macht die Erden Leiden süß, Die Welt zum Paradies. Sie macht die Erden Leiden süß, Die Welt zum Paradies, Sie macht die Erden Leiden süß die Welt zum Paradies.
3.
Des Segens Blumen Krone Leg ich zum Tugend Lohne, Hin auf den Traualtar Dem hohen Königs Paar. Der Menschheit strahlt im Fürstenkranz Eugens, Augustens Glanz, Der Menschheit strahlt im Fürstenkranz Eugens, Augustens Glanz, Der Menschheit strahlt im Fürstenkranz, Eugens, Augustens Glanz.

*) Die gedruckten Lieder wurden von der Mitte des Plafonds herabgelassen, und so unter die Anwesenden ausgestreut.“

Im Anschluss an die Aufführung sang Madame Renner zusammen mit dem Publikum das Vermählungslied „Der 14te Jäner 1806“.

 

Das Notenblatt zum „Hochzeit Marsch“ aus der Oper „Castor und Pollux“ finden Sie HIER.

Künstler, Ersteller / Fotograf: Georg Joseph Vogler (Komponist)
Copyright: Ignaz-Günther-Gymnasium Rosenheim