Ludwig I.

Ludwig I.

 

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Ludwig I.

13. Oktober 1825 bis 19. März 1848

 

Einführung
König Ludwig I. folgte im Oktober 1825 seinem Vater Maximilian I. Joseph auf dem Thron. Eine seiner ersten Verordnungen betraf die Änderung der Schreibweise von „Baiern“ in „Bayern“.

 

Ludwig war lange auf sein Königtum vorbereitet worden. Er konnte die Entstehung des neuen Bayern unter der Regierung seines Vaters und des Ministers Montgelas mitverfolgen. Ludwigs Aufgabe war es, das neue Staatswesen und seine monarchische Herrschaft zu festigen. Dazu zählte die Umsetzung von Reformen gemäß der Verfassung von 1818. Aber auch die Integration der Franken, Schwaben und Pfälzer in den neuen bayerischen Staat.

 

Die Regierungszeit Ludwigs I. wurde von keinen Kriegen überschattet, dafür aber von der ständigen Furcht vor einer neuen Revolution. Die anfänglichen Reformen im Innern nahm Ludwig später teils wieder zurück. Zu den Verdiensten seines Königtums gehörten die Restitution vieler Klöster und Kirchen in Bayern, die Reform des Bildungswesens, die Sanierung des Staatshaushalts, die Förderung der Künste und Wissenschaften, die Schaffung bedeutender Monumente und der Ausbau Münchens zu einer blühenden Metropole.

 

In seiner Zeit sind das Eisenbahnnetz und der Deutsche Zollverein entstanden. Der Liberalismus erhob Forderungen nach einem Nationalstaat, nach mehr Mitbestimmung und wirtschaftlichen und politischen Freiheiten. Die Industrialisierung begann in Deutschland Einzug zu halten. Ludwig hat viele dieser Strömungen erkannt und mit unterschiedlichem Erfolg darauf reagiert.

 

Während der deutschen Märzrevolution von 1848 dankte der König nach den Protesten, die sich an seiner Geliebten Lola Montez entzündet hatten, freiwillig ab. Seinem Sohn Maximilian überließ er ein Königreich, das sich von einem neu zusammengesetzten Reformstaat zu einem Land mit ausgeprägter Identität gewandelt hatte.

 

 

 

 

 

Grundlegende Literatur

  • „Vorwärts, vorwärts sollst du schauen ...“. Geschichte, Politik und Kunst unter Ludwig I.. Hg. von Johannes Erichsen und Michael Henker, München 1986 (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Nr. 8).
  • Büttner, Frank: Ludwig I. Kunstförderung und Kunstpolitik, in: Alois Schmid / Katharina Weigand (Hg.), Die Herrscher Bayerns. 25 historische Portraits von Tassilo III. bis Ludwig III., München 2001, S. 310-329.
  • Dirrigl, Michael: Das Kulturkönigtum der Wittelsbacher. Studien zur Literatur-, Kunst-, Kultur- und Geistesgeschichte Bayerns, Bd. I: Ludwig I., König von Bayern. 1825-1848, München 1980.
  • Gollwitzer, Heinz: Ludwig I. von Bayern – Königtum im Vormärz. Eine politische Biographie, 2. Aufl. München 1997.
  • Heydenreuter, Reinhard (Hg.): Die erträumte Nation. Griechenlands Wiedergeburt im 19. Jahrhundert, München 1993.
  • Kraus, Andreas: Die Regierungszeit Ludwigs I. (1825-1848), in: Handbuch der bayerischen Geschichte. Begründet von Max Spindler, neu hrsg. von Alois Schmid. Bd. IV: Das neue Bayern. Von 1800 bis zur Gegenwart. Teilbd. 1: Staat und Politik, 2. völlig neubearb. Aufl., München 2003, S. 127-236.
  • Liebhart, Wilhelm (Hg.): König Ludwig I. von Bayern und seine Zeitgenossen. Biographische Essays, Frankfurt am Main / Berlin / Bern u.a. 2003.
  • Lola Montez oder Eine Revolution in München. Redaktion Thomas Weidner, Eurasburg 1998.
  • Schad, Martha: Therese von Sachsen-Hildburghausen, in: dies.: Bayerns Königinnen, Neuausgabe München 2008, S. 99-173. Reinhard (Hg.): Die erträumte Nation. Griechenlands Wiedergeburt im 19. Jahrhundert, München 1993.