Bayern war 112 Jahre lang ein Königreich. 1806 proklamiert, existierte es bis zur Novemberrevolution im Jahre 1918.
Geschichtlicher Überblick
Am 1. Januar 1806 wurde
Bayern zum Königreich erhoben. Im Zeitalter Napoleons und der Auflösung des
Heiligen Römischen Reiches war aus dem Kurfürstentum Bayern ein unabhängiger
Staat entstanden. Alsbald gab sich Bayern eine eigene Verfassung, die eine
gewählte Volksvertretung vorsah, und leitete modernisierende Reformen ein.
Katholiken, Protestanten und Juden erhielten Religionsfreiheit, die
ständische Ordnung wurde abgeschafft, Adel und Klerus verloren ihre
Vorrechte und die Bauern wurden von der Leibeigenschaft befreit.
Das
neue Königreich stand von Beginn an vor gewaltigen Aufgaben. So mussten
zunächst Altbayern, Franken, Schwaben und Pfälzer zu einem Staatsvolk
zusammengeführt werden. Von den zuvor enteigneten Klöstern übernahm der
Staat die Zuständigkeit für das Schulwesen und die sozialen Einrichtungen.
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts begann auch in Bayern die
Industrialisierung. Mit ihr entstand neben dem technischen und
wirtschaftlichen Fortschritt auch das Problem der Verelendung der
Arbeiterschaft: So verlangte auch die Soziale Frage eine Lösung.
Im
19. Jahrhundert nahm Bayern eine neue Gestalt an. Die Bevölkerung wuchs, die
Städte wurden größer und veränderten ihr Bild. Auf den Flüssen, Kanälen und
Seen fuhren die ersten Dampfschiffe. Eisenbahn und Telegrafie hielten in
Bayern Einzug.
Bis 1871 behauptete Bayern seine volle Souveränität, dann
wurde es Teil des neuen Deutschen Kaiserreichs, wenn es sich auch nach der
Reichsgründung teilweise seine Eigenständigkeit bewahrte.
Der Erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 endete mit der Niederlage
Deutschlands und gleichzeitig mit dem Zusammenbruch der Monarchie – in
Bayern wie überall im Deutschen Reich.
An die Stelle des Königreichs trat
der Freistaat Bayern als Teil der ersten deutschen Republik.
Das Internetportal
Das Internetportal „Königreich Bayern
1806–1918“ präsentiert die Geschichte Bayerns von der Zeit Napoleons bis zur
Novemberrevolution 1918 und zeigt den Übergang vom Ancien Régime zur
Moderne.
Es beleuchtet die Geschichte nicht nur aus dem Blickwinkel der Krone, sondern widmet sich dem politischen Geschehen ebenso wie der Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft, von Kunst und Technik, Religion, Bildung und Wissenschaft. Es handelt von den Königsschlössern und vom ersten Münchner Oktoberfest, vom Bau der Eisenbahn und von den Trachten im 19. Jahrhundert, von Montgelas und Lola Montez.
Dabei soll nicht nur der Wandel Bayerns veranschaulicht werden. Auch das Spezifische und die Kontinuitäten jener Epoche werden herausgestellt: Die heutigen Regierungsbezirke des Freistaats gehen ebenso auf das Königreich zurück wie etwa die Historischen Vereine in allen Teilen des Landes. Das Bild Ludwigs II. ist noch heute allgegenwärtig, ebenso die Bauten seines Großvaters, Ludwigs I., oder der Titel „Königlich Bayerischer Hoflieferant“.
Die Darstellung ist nach den Herrschern gegliedert:
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