Regensburg, Theresienheim – Provinzhaus der Marienschwestern vom Karmel
Die Kongregation der „Marienschwestern vom Karmel“ entstand 1861 durch den Zusammenschluss von Mitgliedern des 3. Ordens vom Karmel. Ziel war es, das kontemplative Ideal des Karmel mit einer karitativen Betätigung zu verbinden. Als erstes Mitglied dieser Gemeinschaft legte die Linzerin Maria Böck am 26. Februar 1861 als Schwester Maria Theresia vom hl. Josef ihre Profess ab. In den folgenden Jahren schlossen sich Frauen aus Riedau und Eferding, die schon in der karmelitanischen Spiritualität lebten, der Linzer Gemeinschaft an. Sie nannten sich „Schwestern des 3. Ordens Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel“. 1885 erhielt das Institut die staatliche und kirchliche Anerkennung. 1906 wurden die Schwestern durch Dekret als 3. Orden dem Karmel angegliedert. Der Linzer Bischof Rudigier wies den Frauen den Weg in soziale Aufgaben. Seit 1861 wirkte die Gemeinschaft in Österreich, seit 1920 in Deutschland und seit 2002 in Uganda.
Auf Wunsch der bayerischen Karmeliten entstand 1920 in Regensburg eine Niederlassung der Gemeinschaft. Der Regensburger Karmelitenkonvent St. Josef stellte den Tertiarkarmelitinnen aus Linz das käuflich erworbene Haus Landshuter Straße 30 zur Verfügung (Theresienheim). An ihrem neuen Standort entwickelte sich für die Marienschwestern im Lauf der Zeit ein großes Aufgabenfeld, das 2004 sieben Niederlassungen im Bistum Regensburg umfasste. Schon 1940 wurde das Theresienheim mit den dazugehörigen Häusern zur Provinz erhoben. Die Gemeinschaft wählte 1961 die etwas kürzere Bezeichnung „Marienschwestern vom Karmel“. An das Theresienheim angeschlossen sind die beiden Appartementhäuser „Theresienwohnheim“ und „Edith-Stein-Wohnheim“. Beide Einrichtungen dienen jungen Mädchen, die ihre Ausbildung in Regensburg absolvieren. Das Altenheim „Maria vom Karmel“ wurde 1979 neben der Pfarrkirche St. Cäcilia errichtet (Sanierung 2004/05). Von Regensburg aus erfolgte 1963 auch die Gründung des Theresianum in Konnersreuth. Im Provinzhaus Theresienheim leben die Marienschwestern gegenwärtig zusammen mit indischen Schwestern, die einer ähnlichen karmelitischen Kongregation (Congregation of mother of carmel, CMC) angehören.
(Christine Riedl-Valder)
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