Rödelmaier (bei Bad Neustadt), Karmelitinnenkloster „Regina Pacis“ – Im Gebet
Die Niederlassung der Unbeschuhten Karmelitinnen in der unterfränkischen Gemeinde Rödelmaier erfolgte von Wien-Baumgarten aus. 1926 gründete Schwester Gabriele von Liszt mit sieben weiteren Schwestern im ehemaligen Schloss des fränkischen Rittergeschlechts Voit, einem zweigeschossigen Walmdachbau neben der Pfarrkirche St. Ägidius, ein Kloster. Der Würzburger Bischof Matthias Ehrenfried (Amtszeit 1924?1948) weihte das Kloster Maria, der Königin des Friedens („Regina Pacis“). In den ersten Jahren hatte die Gemeinschaft mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Mit der Zeit wurde das Kloster aber von der Bürgerschaft in das religiöse und soziale Leben einbezogen und erhielt Unterstützung.
Während des Zweiten Weltkriegs musste ein Teil der Schwestern zum Arbeitsdienst in dem nahe gelegene Ort Maria Bildhausen antreten. Das Kloster in Rödelmaier diente in den Kriegsjahren auch Schwestern anderer Ordensgemeinschaften als Wohnstatt. Das Vorhaben der Nationalsozialisten, im Kloster ein Lazarett oder eine andere Einrichtung der Partei unterzubringen, scheiterte an der ärmlichen und mangelhaften Ausstattung des Hauses.
Die Schwestern, deren Tagesablauf vom Stundengebet und Gebetsaufgaben bestimmt wird, bestritten ihren Unterhalt in den ersten Jahrzehnten größtenteils vom Gartenbau. 1968 wurde eine Hostienbäckerei im Kloster eingerichtet. Deren Ertrag bildet zusammen mit dem Verkauf von Kerzen, die für die kirchlichen Festtage und andere Feierlichkeiten von den Karmelitinnen in Handarbeit gestaltet werden, die wirtschaftliche Grundlage des Klosters.
(Christine Riedl-Valder)
http://www.karmel-roedelmaier.de