Die Chorherren in Neumarkt ? Grundbesitzer in der Oberpfalz
Das von dem Hagenauer Schultheißen Marquard Puttigler und seinem gleichnamigen Sohn, dem Schultheißen von Neumarkt in der Oberpfalz, gegründete Spital wurde dem Chorherrenorden zum Hl. Geist in Rom übergeben; Papst Gregor IX. bestätigte diese Stiftung 1239.
Das Spital unterstand dem Ordensvikariat Stephansfeld im Elsass, ohne engere Bindungen an Rom. Wie viele Spitäler besaß auch Hl. Geist in Neumarkt großen Grundbesitz in über 60 Orten. 1455 suchte ein Brand Spital und Konvent heim; eine weitere Zerstörung erfolgte in den Wirren des Landshuter Erbfolgekriegs (1504/05). Dies läutete, zusammen mit dem Verfall der Ordenszucht, das Ende des Chorherrenstifts ein.
Das Ordensvikariat in Stephansfeld schlug 1521 der Stadt Neumarkt die Übernahme des Spitals vor, die 1527 durch Pfalzgraf Friedrich besiegelt und 1530 von Papst Klemens VII. und 1532 von der Ordensleitung in Rom bestätigt wurde. In der Folge wurde das ?Bürgerspital? völlig umgebaut. Es ist bis heute nicht aufgelöst. Das ursprüngliche Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg beim Angriff auf Neumarkt 1945 zerstört.
Peter Morsbach