Konrad und Arbeo von Sittling schenkten im Jahr 1125 der Domkirche Bamberg ihre Burg Biburg mit der Auflage, dort ein Kloster zu errichten. Maßgeblich beteiligt war der später heilig gesprochene Bischof Otto I. von Bamberg. Er begründete in jener Zeit eine Reihe von Klöstern; so war rund fünfzehn Jahre zuvor das berühmte Kloster Prüfening bei Regensburg entstanden.
In Biburg errichtete man ein benediktinisches Doppelkloster für Nonnen und Mönche. Dieser erste Klosterkomplex entstand südlich der Kirche. Die Bischöfe Heinrich von Regensburg und Egilberg von Bamberg weihten 1140 Kirche und Kloster zu Ehren Unserer Lieben Frau. Zu dem Kloster Biburg gehörte eine Reihe von Besitztümern und Kirchen, darunter auch die nahe gelegene, malerisch auf dem Frauenberg situierte Wallfahrtskirche Allersdorf. In ihr befindet sich die Grabstätte der als Seligen verehrten Berta von Biburg, der Mutter der Klosterstifter. Der erste Abt von Biburg Eberhard (der Heilige), war zuvor Mönch in Kloster Prüfening gewesen. Als Verwandter der Gründerfamilie leitete Eberhard das Kloster bis zu seiner Wahl zum Erzbischof von Salzburg. Der Frauenkonvent in Biburg brannte 1278 nieder und wurde nicht wieder aufgeführt.
Ab 1520 ließ der Abt Leonhard Aichstetter die Klostergebäude nördlich der Kirche unter Einbeziehung der dortigen landwirtschaftlichen Nutzbauten neu aufführen. Sein Nachfolger Benedikt Colmann (reg. 1526?1550) versah das Mittelschiff und das Querschiff der Kirche mit neuen Dachstühlen und mit einem Gewölbe der spätesten Gotik. Der letzte Abt in Biburg war Hieronymus Stromair. Er regierte nur vier Jahre lang. Dann hielt die Reformation Einzug in Biburg und im Jahr 1555 verließen die letzten Mönche das Kloster.
1589 übergab Herzog Wilhelm V. das verlassene Klosterareal den Jesuiten von Ingolstadt. Sie legten im Querschiff der Kirche eine zweistöckige Gruft an und erneuerten die Klostergebäude nach einem großen Brand im Jahr 1701 in schlichter Form. Die Wallfahrtskirche Allersdorf förderten die Jesuiten nach Kräften und ließen sie prächtig ausstatten.
Nach der Aufhebung des Jesuitenordens durch den Papst im Jahr 1773 übergab Kurfürst Karl Theodor das Kolleg Biburg dem Komtur des Malteserritterordens. Die Klosterkirche ging 1785 als Pfarrkirche an die Pfarrgemeinde über. Die Klostergebäude kamen nach der Aufhebung des Malteserordens in Bayern 1808 in Privatbesitz. Vor einigen Jahren wurden sie grundlegend restauriert.
Heute ist in den beiden rückwärtigen Flügeln des gotisch-barocken Klosterkomplexes die ?Klosterbrauerei Biburg? untergebracht, die im 13. Jahrhundert begründet worden war. Im vorderen Flügel des Klostertrakts wurde ein Hotel eingerichtet. Zu ihm gehören der alte Festsaal und gotische Kellerräume.
Die Kirche St. Maria Immaculata zählt zu den bedeutendsten romanischen Baudenkmälern in Bayern. Ihre Architektur ist vorzüglich erhalten und repräsentiert die asketische Reform der Benediktiner im 12. Jahrhundert. Das Chorgestühl aus dem frühen 16. Jahrhundert mit geschnitzten vollplastischen Köpfen ist jetzt in das Gestühl im südlichen Teil des Querschiffs einbezogen. Im Westteil der Kirche befinden sich stattliche Grabdenkmäler aus der Spätgotik und Renaissance für die Äbte des Klosters.
(Christine Riedl-Valder)